Jenny Erpenbeck erhält Joseph-Breitbach-Literaturpreis

Mainz (dpa) - Die Regisseurin und Schriftstellerin Jenny Erpenbeck wird für ihr literarisches Werk mit dem Joseph-Breitbach-Preis geehrt. Mit 50 000 Euro zählt die Auszeichnung zu den höchstdotierten Literaturpreisen im deutschsprachigen Raum.

Die 46-Jährige habe ein Werk geschaffen, in dem sich künstlerische Wahrhaftigkeit mit hoher Formkunst und Sprachschönheit verbinde, teilte die Akademie der Wissenschaften und der Literatur am Freitag in Mainz mit. Sie vergibt den Preis gemeinsam mit der Stiftung Joseph-Breitbach. Zu Erpenbecks Werk zählen die Romane „Aller Tage Abend“, „Heimsuchung“ und die Miniaturen „Dinge, die verschwinden“.

Erpenbeck arbeitete nach einer Buchbinderlehre als Ankleiderin an der Staatsoper Berlin und studierte Theaterwissenschaft an der Humboldt Universität, wie die Akademie mitteilte. Während ihres anschließenden Studiums der Musiktheaterregie war sie als Regieassistentin unter anderem bei Heiner Müller tätig.

Von 1998 inszenierte sie als freischaffende Regisseurin in verschiedenen Häusern in Deutschland und Österreich. Ihr Debüt als Schriftstellerin gab sie 1999 mit der „Geschichte vom alten Kind“. Sie wurde unter anderem mit dem Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt ausgezeichnet.

Zu den bisherigen Trägern des Joseph-Breitbach-Preises zählen neben vielen anderen Ilse Aichinger, Ingo Schulze, Herta Müller und Kurt Flasch. Die Auszeichnung ist benannt nach dem Schriftsteller Joseph Breitbach. Er wurde 1903 in Koblenz geboren und starb 1980 in München. Die Preisverleihung ist für den 20. September im Stadttheater Koblenz geplant.

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