Immer der Nase nach: „Der Duft-Code“

München (dpa) - „Immer der Nase nach“ ist eine Redensart aus dem Mittelalter. Denn der typische Stadtgeruch damals war „eine Mischung aus Müll und Kot, verfaulten und gärenden Nahrungsresten“.

Da haben wir es heutzutage besser. Wohlgeruch umweht uns, wo wir gehen und stehen.

Inzwischen ist daraus sogar eine Art Duft-Terror geworden: Ob in Kaufhäusern, Konferenzzimmern oder Bars, Düfte sollen uns verführen, animieren, manipulieren. Eine ganze Duft- und Geschmacksindustrie führt uns Tag für Tag an der Nase herum. Das jedenfalls meinen die Journalistin Eva Goris und der Umweltaktivist Claus-Peter Hutter. Ursprünglich wollten sie nur ein Buch über das „Faszinosum Duft“ schreiben, doch bei der Recherche kamen sie den Geheimnissen der Duftstoffindustrie mehr und mehr auf die Schliche. Entstanden ist so „Der Duft-Code“, ein kritisches und lesenswertes Buch über die alltäglichen Duft-Verführer und ihre unsichtbaren Manipulationen.

Eva Goris/Claus-Peter Hutter: Der Duft-Code. Wie die Industrie unsere Sinne manipuliert. Heyne Verlag, München, 288 Seiten, 17,99 Euro, ISBN 978-3-453-20001-2

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