Gabriel García Márquez wird in Klinik behandelt

Mexiko-Stadt (dpa) - Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez (87) wird wegen einer Bronchitis in einem mexikanischen Krankenhaus behandelt.

Gabriel García Márquez wird in Klinik behandelt
Foto: dpa

„Er hatte vor einigen Tagen eine leichte Infektion. Wir haben ihn ins Krankenhaus gebracht, weil er schon älter ist“, sagte sein Sohn Gonzalo García Barcha am Donnerstag (Ortszeit) beim Verlassen des Krankenhauses. „Aber es geht ihm gut.“ Er hoffe, dass sein Vater Anfang kommender Woche die Klinik verlassen könne.

„Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung“, schrieb Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto auf Twitter. „Ganz Kolumbien wünscht dem Größten aller Zeiten eine gute Besserung“, schrieb sein kolumbianischer Kollege Juan Manuel Santos. Auch der Direktor von García Márquez' Journalismus-Stiftung FNPI, Jaime Abello Banfi, sandte Genesungswünsche nach Mexiko-Stadt.

Der kolumbianische Autor von „Hundert Jahre Einsamkeit“ und „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“ lebt seit Jahrzehnten in der mexikanischen Hauptstadt. 1982 wurde er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. In seiner Wahlheimat gehörte er zum intellektuellen Zirkel der Hauptstadt und war eng mit seinen Kollegen Carlos Fuentes und Álvaro Mutis befreundet. Zuletzt lebte er zurückgezogen.

Der 87-Jährige wird seit Montag in der Klinik „Salvador Zurbirán“ in Mexiko-Stadt behandelt. Als García Márquez in das Krankenhaus kam, habe er unter Dehydrierung sowie einer Entzündung der Atem- und Harnwege gelitten, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der Patient spreche gut auf die Behandlung mit Antibiotika an.

Nach einer Krebsdiagnose 1999 unterzog sich García Márquez in den USA einer Chemotherapie. In den vergangenen Jahren war immer wieder über eine mögliche Demenz des Schriftstellers spekuliert worden. Sein Bruder litt jahrelang an Alzheimer und starb vor wenigen Wochen im Alter von 77 Jahren.

García Márquez war zuletzt an seinem Geburtstag Anfang März öffentlich aufgetreten. Vor seinem Haus begrüßte er Fotografen und Journalisten, äußerte sich allerdings nicht. Die Reporter sangen ihm ein Ständchen.

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