Dan Browns "Inferno": Ein Mythos, ein Buch und viel Brimborium

Am Dienstag erscheint „Inferno“, der neue Roman des Bestsellerautors Dan Brown. Ein Fest — vor allem für Verschwörungstheoretiker

Köln. Seine Bücher handeln von Mythen — und sie sind inzwischen selbst solche geworden. Am Dienstag kommt mit „Inferno“ der neue Roman von Star-Autor Dan Brown weltweit auf den Markt. So viel ist jetzt schon klar: Der Bastei-Lübbe-Verlag rechnet mit einem weiteren kommerziellen Mega-Erfolg. Schon jetzt ist die Rede von einem Roman, „der jeden Rekord brechen wird“.

Die großen Erwartungen haben ihren Grund. Schließlich ist Browns „Sakrileg“, der zweite Langdon-Fall, der den Autor vor rund zehn Jahren auf den Bestseller-Olymp katapultierte, laut Verlag mit weltweit 81 Millionen verkauften Exemplaren das erfolgreichste Hardcover-Buch aller Zeiten. Die beiden Verfilmungen von „Sakrileg“ und dem Vorgänger „Illuminati“ mit Tom Hanks in der Hauptrolle spielten 1,25 Milliarden Dollar ein. „Sakrileg“ wurde in 51 Sprachen übersetzt und gehört zu den meistgelesenen Büchern neben „Harry Potter“, „Vom Winde verweht“ — und der Bibel.

Doch nicht etwa wegen der Konkurrenz zum Buch der Bücher sind Browns Romane der katholischen Kirche ein Dorn im Auge. Vertreter des Vatikans kritisierten, „Sakrileg“ verbreite abstruse Thesen über eine Liebesbeziehung von Jesus und Maria Magdalena und verunglimpfe die katholische Organisation Opus Dei. Brown wollte sich damals nicht zu der Kritik äußern und sagte: „Das sollen die Bibelforscher und Historiker mal schön unter sich austragen.“

Bei seinem vierten Fall wacht Browns Held, der Kunsthistoriker und Harvard-Professor für Symbologie, Robert Langdon, nun in einem Krankenhaus auf. Wie er dorthin gekommen ist, weiß er nicht, ebenso wenig, warum seine Kleidung blutverschmiert ist. Warum er sich nicht in Massachusetts befindet, sondern mehr als 6000 Kilometer entfernt, ist ihm ein Rätsel. Und vor seinem Fenster wartet eine Frau, die es auf ihn abgesehen hat, mit einer Waffe.

Nach Verlagsangaben wird Langdon mit „einer Verschwörung konfrontiert, die ihre Wurzeln in einem der dunkelsten Meisterwerke der Literatur haben: Dantes Göttlicher Komödie“. Wie groß dieses Geheimnis ist, hat Alex Adami für eine italienische Illustrierte aufgeschrieben. Demnach wurde das Buch zwei Monate lang in einer unterirdischen Übersetzungswerkstatt übersetzt. Diejenigen, die dort arbeiteten, nannten ihr Büro „den Bunker“.

Ihre Handys mussten die Übersetzer bei bewaffnetem Sicherheitspersonal abgeben, heißt es. „Ihre Computer wurden versiegelt und an den Tischen festgeschraubt, damit keine Teilkopien des Werkes hinausgeschmuggelt werden konnten“, schreibt, Adami.

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