Comeback aus den 90ern Kult-Player WinAmp kommt zurück - und soll Spotify, Amazon und Co. vereinen

Düsseldorf · Der Kult-Musikplayer wird in komplett erneuerter Form neu aufgesetzt. Die Macher versprechen eine kleine Revolution in Sachen Streaming.

Comeback aus den 90ern: Kult-Player WinAmp kommt zurück - und soll Spotify, Amazon und Co. vereinen
Foto: Wikimedia Commons

WinAmp stammt aus Zeiten, in denen es kein Musikstreaming gab und Onlineshops sich noch nicht etabliert hatten. Man digitalisierte seine CDs oder bediente sich anderer Mittel im Netz. Quellen für digitale Musik gab es viele, legal waren die wenigsten.

Mit dem Aufkommen der MP3 musste natürlich auch ein Musik-Player her, über den sich die gesammelten Werke bequem verwalten ließen. Der Entwickler Nullsoft veröffentlichte dafür 1997 seine erste Version von WinAmp als sogenannte Shareware. Das heißt, dass die Version vor dem Kauf zunächst kostenlos getestet werden konnte.

Eigentlich war WinAmp als reines Musikabspielprogramm gedacht, doch durch etliche Erweiterungen (Plugins & Addons) konnte das Programm individualisiert werden. Es entstanden verschiedente Designs und Programmoberflächen, die zum Teil von Nutzern selbst eingebracht wurden. Auch der Funktionsumfang erweiterte sich durch das ein oder andere Plugin.

WinAmp wechselte im Laufe der Zeit seinen Besitzer. Zunächst wurde der Mediaplayer 1999 vom US-amerikanischen Konzern AOL aufgekauft und später 2014 von Radionomy S.A. erworben. Der Chef von Radionomy, Alexandre Saboundjian, kündigte jetzt einen Relauch des Kult-Programms gegenüber „TechCrunch“ an.

„Im nächsten Jahr werden wir eine komplett neue Version von WinAmp launchen“, so Saboundjian. Die letzte Aktualisierung des Programms war 2013 erfolgt. Doch jetzt will die Firma in Zeiten von Streaming und Digitalisierung angreifen.

Der ehemalige Desktop-Auftritt soll in erster Linie für die Mobilnutzung optimiert werden. Saboundjian: „Du wirst deine MP3s zu Hause hören können, aber auch unterwegs direkt aus der Cloud“.

Also wird WinAmp sich in die Vielzahl der Streamingdienste neben Riesen wie Spotify oder Apple Music einreihen?

Die mit der Version 6 auch als App angebotene Version soll die Nutzung verschiedener Dienste unter einen Hut bringen. Der Zugriff auf Podcasts, Web-Radios sowie alle gängigen Streaminganbieter will WinAmp über eine App ermöglichen.

Dem User soll so abgenommen werden für verschiedene Musikquellen, ob Streaming oder Offline, die App wechseln zu müssen.

WinAmp schreibt auf ihrer Seite winamp.com: „There’s more coming soon“. Veröffentlicht werden soll das runderneuerte Programm im kommenden Jahr. Fans können gespannt bleiben und auch User für die WinAmp ein Fremdwort ist, könnten 2019 von den neuen Funktionen überzeugt werden.

(mars)
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