Streit Kerbusch sauer über „bösartigen Vorwurf“

Neersen. · Der Beigeordnete wehrt sich gegen Kritik aus der Neersener CDU-Bürgerrunde.

Willy Kerbusch.

Willy Kerbusch.

Foto: Wolfgang Kaiser

Sichtlich verärgert war Willichs Beigeordneter Willy Kerbusch, als er von der vergangenen Neersener CDU-Bürgerrunde erfuhr. In der Runde war er insbesondere von Peter Vennen, dem Ehren-Brudermeister der St. Sebastianus-Bruderschaft, attackiert worden. Und zwar in der Eigenschaft Kerbuschs als Geschäftsführer der städtischen Grundstücksgesellschaft (GSG). „Die Gesellschaft bestimmt mir zu viel, schafft wohl auch beim Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in Neersen vollendete Tatsachen, die dann nur abgenickt werden brauchen“, war ein Vorwurf von Vennen, den jetzt Kerbusch mit aller Entschiedenheit zurückwies.

Vennen hatte auch einige Flächen genannt, die die GSG zuletzt in Neersen erworben hatte. „Das ist schon ein bösartiger Vorwurf, dass ich quasi selbstherrlich Politik mache und im Alleingang Entscheidungen treffe“, so Kerbusch weiter und dass sämtliche Käufe auch in Neersen vom GSG-Aufsichtsrat, dem zahlreiche Kommunalpolitiker angehören, begleitet und genehmigt worden seien.

Kehrbusch: Pauschalvorwürfe sind nicht in Ordnung

„Wir schalten uns unter anderem dann ein, wenn Grundstücksareale oder Bauten dahinvegetieren, machen sie zukunftsfähig, da überhaupt kein Privater dies machen und finanziell stemmen kann und will.“

Als Beispiel nennt er in Neersen den Kauf des zuletzt verwahrlosten Grundstückes, auf dem schon lange am Ortseingang die leerstehende Rast- und Gaststätte „Zum schwarzen Pfuhl“ steht. „Wir müssen unbedingt das Neersener Entree verbessern, also das Erscheinungsbild, dies entwickelte sich zum Schandfleck“, betont Kerbusch.

Auch das Gelände einer ehemaligen Hutfabrik an der Virmondstraße, hier hatten bereits einige dort tätige Unternehmen die Kündigung vom alten Eigentümer erhalten, habe die GSG auf Bitten der Unteren Wasserbehörde des Kreises Viersen kürzlich gekauft. Verursacht durch eine chemische Reinigung sei es zu einem massiven Altlastenschaden gekommen, dessen Sanierung offenbar Kosten im sechsstelligen Bereich verursachen wird. Auch dieses Areal wolle man behutsam entwickeln.

Und schließlich habe die GSG schon vor längerer Zeit ein großes Grundstück an der Kirchhofstraße erworben und darauf eine städtische Kita entwickelt. Zusätzlich sollen durch ein Privatinvestor, der das Areal erworben hat, zehn seniorengerechte Wohnungen und drei bis vier Einfamilienhäuser entstehen.

„Die Grundstücksgesellschaft baut auch keine neue Feuerwehr in Neersen“; stellt Kerbusch klar. Derzeit gibt es Überlegungen, wie man das in die Jahre gekommene Feuerwehrgerätehaus auf dem zu engen Standort am Niersplank entweder erweitern oder an einem anderen Standort erneuern könne. Dies könne mittelfristig alternativ am Standort des ehemaligen Fabrikgeländes an der Virmondstraße sein, aber auch dort, wo jetzt die einstige Gaststätte „Zum Schwarzen Pfuhl“ steht. Kerbusch weiter: „Aber auch darüber treffen wir als GSG keine Entscheidung, dies ist allein Sache des Fachausschusses und abschließend des Rates.

Nicht einverstanden ist Kerbusch außerdem mit der bei der Bürgerrunde vorgebrachten Kritik am Pflegezustand des Neersener Friedhofes. Kerbusch: „Der ist in gutem Zustand.“ Lediglich ein alter Baum mit vielem Laubbewuchs bereite im Herbst Probleme: „Dies wird jetzt kurzfristig gelöst.“

Willy Kerbusch zusammenfassend: „Berechtigte Kritik an der GSG und an der Verwaltung nehmen wir gerne an, aber personenbezogene Pauschalvorwürfe, die es offenbar bei der Bürgerrunde gegeben hat, sind in dieser Form nicht in Ordnung.“

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