Keimen in Klinik keine Chance geben

Maria-Hilf informiert am 5. Mai darüber, wieso Händedesinfektion so wichtig ist.

 Prof.Dr.Hans-Jürgen von Giesen, Peter Glöckner und seine Mitarbeiterin Jessica Gröschel (v.l.) informieren über richtige Händehygiene. 

Prof.Dr.Hans-Jürgen von Giesen, Peter Glöckner und seine Mitarbeiterin Jessica Gröschel (v.l.) informieren über richtige Händehygiene. 

Foto: Wolfgang Kaiser

Rund 1500 Spenderflaschen mit Desinfektionsmitteln hängen im Krankenhaus Maria Hilf der Alexianer Krefeld GmbH. Sie befinden sich auf den Stationen, vor und in den Zimmern und an den Eingangsbereichen. Anhand der verbrauchten Menge kann die Händedesinfektionsrate kontrolliert werden. Beispielsweise kann auch festgestellt werden, dass auf der Intensivstation 40 bis 50 Händedesinfektionen pro Patient am Tag erfolgen.

Zum internationalen Tag der Händehygiene am 5.5. informieren die zuständigen Leute des Krankenhauses alle Menschen, die dort arbeiten oder ein- und ausgehen, über die richtige Händehygiene. Das Datum ist von der Weltgesundheits-Organisation mit Bedacht gewählt, denn die beiden Fünfen stehen für die Anzahl der Finger beider Hände.

„Händehygiene ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von nosokomialen, im Krankenhaus erworbenen Infektionen“, erklärt der Ärztliche Direktor Prof. Hans-Jürgen von Giesen.

Unter einer nosokomialen Infektion versteht man insgesamt eine Infektion, die Patienten bei einer medizinischen Behandlung erwerben. „Laut Erkenntnissen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention geschehen 90 Prozent der Keimübertragungen über die Hände.“

Schon einige Tage vor dem Gesundheitstag wurde die Aufmerksamkeit des medizinischen und pflegerischen Personals auf die Händehygiene gelenkt. Es war aufgefordert, sich nach der Händedesinfektion einem UV-Licht-Check in einer Black Box zu unterziehen. Das UV-Licht macht sichtbar, wie wirksam die Hände mit Desinfektionsmittel gereinigt worden sind.

Peter Glöckner, Fachkraft für Hygiene und Infektionsprävention, weiß und erklärt, dass die Fingerspitzen, Daumen oder die Nagelfalz der Hände oft ausgelassen würden. „Das zeigt sich in der Box durch schwarze Punkte.“

Hans-Jürgen von Giesen: „Die Händedesinfektion ist unbedingt notwendig vor Patientenkontakt, vor einer aseptischen Tätigkeit, nach Kontakt mit potentiell infektiösem Material, nach Patientenkontakt und nach Kontakt mit der unmittelbaren Patientenumgebung.“ Wieso? Das erklärt er im nächsten Satz: „Unser Hauptaugenmerk liegt auf zwei Aspekten. Zum einen versuchen wir den Fehlgebrauch von Antibiotika und damit die Ausweitung von Resistenzen einzudämmen. Zum anderen gilt es, in der täglichen Klinikroutine vor allem mittels richtig durchgeführter Händehygiene die Übertragung der multiresistenten Keime zu verhindern.“

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