Katzurin neuer Alba-Coach: Schwere Hypothek

Berlin (dpa) - Vor ihm liegt ein Berg Arbeit, der Druck ist riesengroß: Der Israeli Muli Katzurin übernimmt die Nachfolge des beurlaubten Trainers Luka Pavicevic beim Basketball-Bundesligisten Alba Berlin.

Doch die Fans dürfen weiter auf einen Rückkehr von Svetislav Pesic im Sommer hoffen. Katzurin erhielt nur einen Vertrag bis zum Saisonende, genau dann läuft der Kontrakt des einstigen Alba-Kult-Trainers in Valencia aus. Pesic hatte Alba seine Unterstützung angeboten. „Egal, wer da Trainer war oder Trainer sein wird - sie werden von mir immer Unterstützung bekommen, wenn sie es denn wollen“, hatte der frühere deutsche Bundestrainer, der Alba in seinen sieben Jahren in Berlin zu vier Meistertiteln führte, gesagt.

Der 56-jährige Katzurin, der am Montag in Berlin eintraf, kündigte für sein Engagement bei Alba seinen Job als Sportdirektor des israelischen Basketball-Verbandes. Bereits am Abend will er das erste Training beim achtfachen deutschen Meister in der Hauptstadt leiten. Sein Debüt an der Seitenlinie gibt er am Donnerstag beim Eurocup-Heimspiel gegen Panellinios Athen.

„Mit Muli Katzurin konnten wir in kurzer Zeit unseren Wunschkandidaten verpflichten“, erklärte Geschäftsführer Marco Baldi. „Jetzt gilt es, sich schnellstmöglich neu auszurichten und zu attackieren, mit dem Ziel, das Beste aus unseren Möglichkeiten herauszuholen.“ Der Israeli, der größten Erfolge in Israel 1994 und 1995 als Head Coach von Maccabi Tel Aviv mit dem zweifachen Double feierte und danach als israelischer Auswahltrainer arbeitete, übernimmt in Berlin eine schwere Hypothek.

Sechs Niederlagen zu diesem frühen Saisonzeitpunkt hatte Alba schon lange nicht einstecken müssen. Das 52:103 in Bamberg war dabei Albas höchste Pleite in der Clubgeschichte, zehn Punkte beträgt der Rückstand der viertplatzierten Albatrosse auf den fränkischen Bundesliga-Spitzenreiter.

„Ich verfolge den Verein seit vielen Jahren, Alba ist eine der führenden Organisationen in Basketball-Europa. Es ist eine große Herausforderung für mich, den Club zum Erfolg zu führen“, meinte Katzurin. Erstmals war er im Herbst 2003 mit dem damaligen polnischen Meister Slask Breslau (Wroclaw) in der Europaliga auf Alba getroffen. Alba verspielte damals mit zwei Niederlagen alle Chancen auf den Einzug in die Zwischenrunde.

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