Hochtief war zum Bau bereit

Betr.: Zum Kommentar von Steffen Hoss „Welches Bad braucht Krefeld?“

Dass „in der Vergangenheit zu lange die Augen vor der Frage zur Zukunft des Bades verschlossen wurden“, wie  Kommentator Steffen Hoss meint, kann nicht unwidersprochen bleiben. 1996 gab es die Bürgerinitiative „Neubau statt Umbau“. Eine CDU/Grünen-Koalition wollte in das damals schon marode Badezentrum 15 Millionen DM stecken, um es zu reparieren. Nach dem Modell anderer Städte hatte die Initiative, mit dem damaligen Vorsitzenden des Bayer Skiclub, Horst-Lothar Wolf, an der Spitze, vorgeschlagen, für dieselbe Summe ein neues Bad zu bauen.

Hochtief wäre bereit gewesen, zum garantierten Festpreis von 14,8 Millionen DM ein wettkampfgerechtes Bad mit 50-Meter-Becken zu bauen und das alte Bad abzureißen. Das dazu durchgeführte Bürgerbegehren war mit fast 17 000 Unterschriften erfolgreich, was die Schwarz/Grüne Koalition aber nicht interessierte.

Das Begehren wurde mit CDU/Grünen-Mehrheit abgeschmettert. Im danach durchgeführten Bürgerentscheid sprachen sich über 90 Prozent für ein neues Bad aus. Trotzdem war es nicht erfolgreich, weil das damals notwendige Quorum von 25 Prozent nicht erreicht wurde. Nach heutiger Rechtslage wäre es erfolgreich gewesen und wir müssten uns nicht über zweistellige Millionenbeträge für Neubau oder Umbau unterhalten. Warum heute allerdings ein neues Bad, nach 23 Jahren, 800 Prozent teurer sein soll als 1997, bleibt ein Geheimnis der „Fachleute“.

Bernd Scheelen

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