„Gemmi“ ist nach wie vor ein großer Fußball-Fan

Heinz Gemmeker von WSV-Vorgänger TSG Vohwinkel erzählt.

 Heinz Gemmeker in den 50er Jahren im Trikot der TSG Vohwinkel . . . 

Heinz Gemmeker in den 50er Jahren im Trikot der TSG Vohwinkel . . . 

Foto: Otto Krschak

Bei WSV-Vorgänger TSG Vohwinkel war Heinz Gemmeker eine große Nummer. Gerne erinnert sich der heute 96-Jährige an die Zeiten Ende der 40er, Anfang der 50er Jahre, als er mit den Füchsen im vollbesetzten Stadion am Zoo gegen Fußballgrößen wie Schalke 04 und Borussia Dortmund auflief. Dass wir in der gestrigen Ausgabe in unserer Geschichte über die Gründung des Wuppertaler SV seinen Vornamen verwechselt haben, nahm Heinz Gemmeker, der ein aufmerksamer WZ-Leser ist, gelassen. „Fehler passieren, schreiben Sie doch Gemmi, so wurde ich früher immer gerufen.“

„Gemmi“ spielte schon während des zweiten Weltkriegs in der TSG, die als Kriegsspielgemeinschaft aus drei Vereinen entstand. Kurzzeitig musste der Spielbetrieb eingestellt werden, weil zu viele Spieler an der Front waren. Die Kameradschaft sei später ein wesentlicher Faktor der Nachkriegserfolge der TSG gewesen, die von 1947 bis 1950 in der höchsten deutschen Spielklasse spielte. „Ich war vom Naturell her Stürmer, habe aber bis auf Torwart alles gespielt“, berichtet Heinz Gemmeker. Auch daran, dass die Mannschaft in der kargen Nachkriegszeit von Metzgern und Bäckern aus Vohwinkel Zusatzverpflegung erhielt und nach dem Training im Gasthof „Deutsches Haus“ zum Essen eingeladen war, erinnert er sich gut. Genauso, dass er nach einem Spiel gegen RWO von Hörfunkreporter Kurt Brumme mit einem Oberhausener zum Interview gebeten wurde, der RWO-Spieler dafür aber Geld sehen wollte. „Unverschämt, ich konnte das nicht fassen“, sagt Gemmeker, der an andere Werte im Fußballsport glaubte.

Weil er fürchtete, dass die Kameradschaft leide, sei er gegen die Fusion von TSG und SSV Wuppertal gewesen, aus der am 8. Juli 1954 der WSV hervorging. Die Abstimmung erlebte er nicht mit. „Ich war auf Geschäftsreise“, berichtet Gemmeker, der als Kaufmann Karriere machte. „Als ich zurückkam, berichteten mir die Kameraden, dass wir künftig WSV heißen“, so Heinz Gemmeker. Seine Fußballschuhe hatte er 1953 aus beruflichen Gründen an den Nagel gehängt. Den Fußballsport beobachtet er bis heute aufmerksam in Zeitung und Fernsehen - allerdings eher den großen. Sein Lieblingsverein ist Borussia Mönchengladbach. In Vohwinkel wohnt er in seiner eigenen Wohnung, sein Sohn mit Familie lebt im selben Haus.

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