DEG bei Olympia DEG-Momente bei Olympia

Die Düsseldorfer EG hat auch bei Olympischen Winterspielen ihre Spuren hinterlassen, sowohl beim Eishockey als auch beim Eiskunstlauf. Es gab herbe Niederlagen und gewonnene Medaillen.

 Paul und Ria Falk errangen 1952 olympisches Gold. Die Falks wurden sechsmal deutscher Meister und gewannen zwei Weltmeisterschaften.

Paul und Ria Falk errangen 1952 olympisches Gold. Die Falks wurden sechsmal deutscher Meister und gewannen zwei Weltmeisterschaften.

Foto: Keystone

Als am Mittwoch der Flieger mit der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nach Peking abhob, war auch Marco Nowak dabei. Zum ersten Mal ist der Verteidiger der Düsseldorfer EG für Olympische Spiele nominiert. Nowak ist zwar der einzige Düsseldorfer, der es dieses Jahr geschafft hat, aber längst nicht der erste. Im Laufe der Jahre gab es zahlreiche olympische DEG-Momente. Wir blicken auf fünf zurück.

Die Stars an der Brehmstraße

Das „Westdeutsche Eisstadion“ war erst ein paar Monate alt, da kamen bereits die großen Stars vorbei. Vor den Nazi-Spielen 1936 in Garmisch bereiteten sich Hochbegabte aus Eiskunstlauf und Eishockey an der Brehmstraße vor. Und das Publikum war begeistert. Vor vollen Tribünen – damals noch ohne Dach – zeigten die Kunstläufer ihre Sprünge, im Eishockey trat „Kanada Ost“ gegen „Kanada West“ an, das gerade erst gegründete DEG-Team spielte gegen die USA. Auch in den Jahren danach kamen Olympiasieger aus dem Eiskunstlauf vorbei. „Düsseldorf war hingerissen, wenn die Kunst dargeboten wurde“, heißt es in einer DEG-Chronik, „wenn vom Zoo her die Kastanien im Frühjahr bereits ihre Blüten gesetzt hatten. Idylle, die später leider nicht mehr wiederkehrte.“

Das Gold-Duo

Auch Eishockey entwickelte sich, für die großen Momente sorgten aber zunächst die Kunstläufer. Für die war bereits 1935 Werner Rittberger als Trainer verpflichtet worden, 1952 dann gewannen Ria und Paul Falk in Oslo Olympiagold, wurden danach mit Kutsche und Cabrio durch Düsseldorf gefahren. Hinzu kamen diverse Titel bei Deutschen, Europa- und Weltmeisterschaften.

Die Falks, ursprünglich aus Dortmund, wurden umjubelte Stars, traten auch im Rahmenprogramm beim Eishockey auf. „War allein schon das Eintrittsgeld wert“, schreibt der langjährige RP-Redakteur Ulf May im Buch „Unsere Brehmstraße“. Nach ihrer ersten Karriere gingen sie zu „Holiday on Ice“, 1958 war auch dort Schluss, bis in die 1980er führten sie das Hotel „Haus am Zoo“.

Die ersten Eishockeyspieler

1968 waren erstmals Düsseldorfer Eishockeyspieler dabei. Otto Schneitberger und Sepp Reif wurden für Grenoble nominiert. Zwar waren sie schon zuvor auf olympischem Eis, spielten aber für Bad Tölz. Von dort wechselten sie nicht ganz geräuschlos zur DEG, führten die 1967 zur Meisterschaft, 1968 fuhren sie als erste DEG-Spieler zu Olympia. Doch zu lachen gab es wenig, auf den Auftaktsieg über Rumänien folgten diverse Klatschen. Am Ende gab es zumindest ein 4:2 gegen die DDR.

Das Bronze-Duo

Acht Jahre später dann der bis dahin größte Erfolg des deutschen Eishockeys: Bronze 1976. Mit dabei: die DEG-Spieler Walter Köberle und Wolfgang Boos. Der Bayerische Rundfunk drehte vor ein paar Jahren eine ganze TV-Dokumentation dazu. Da werden die alten Szenen gezeigt, die alten Geschichten erzählt. Nämlich die, dass die deutschen Spieler nicht wussten, dass sie Bronze gewonnen haben. Nach dem 4:1 zum Ende der Platzierungsrunde gegen die USA saß das Team schon bedröppelt in der Kabine, ehe ein Betreuer die Botschaft überbrachte, dass ihr Torquotient aus den direkten Duellen mit den punktgleichen Finnen und Amerikanern der um 0,041 bessere war.

Der Puck auf der Linie

Bis 2018 wartete das deutsche Eishockey auf eine weitere Medaille. In die Nähe kam es aber 1992 in Albertville, als das Team das Viertelfinale gegen Kanada erst im Penalytschießen verlor – auf denkbar unglückliche Weise: Der letzte Schuss von Peter Draisaitl blieb auf der Linie liegen. Draisaitl spielte zwar in Köln, aber das deutsche Team war geprägt von der DEG. Acht Düsseldorfer waren dabei, und das in tragenden Rollen: de Raaf im Tor, Hiemer, Amann, Niederberger und Schmidt in der Verteidigung, die Truntschkas, Hegen und Brockmann im Sturm.

Zwei Jahre später in Lillehammer waren es sieben Düsseldorfer, in Tanja Szewczenko auch eine DEG-Eiskunstläuferin. Danach wurde es schrittweise weniger, die bislang letzten Eishockeyspieler waren Klaus Kathan, Alexander Sulzer und Daniel Kreutzer 2006 sowie Korbinian Holzer 2010. Nun, zwölf Jahre danach, hat es mal in Marco Nowak mal wieder ein DEG-Spieler zu Olympia geschafft.

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