FDP zum Fall Binder: „Ein schwerer Schaden für die Stadt“

Die Liberalen kritisieren das Vorgehen der Verwaltung.

 Ihr gaben zwei Gerichte recht: Adolphe Binder.

Ihr gaben zwei Gerichte recht: Adolphe Binder.

Foto: dpa/Jana Bauch

Die Fraktion der FDP im Rat reagiert bestürzt auf die Aufhebung der unwirksamen Kündigung von Adolphe Binder als Chefin des Tanztheaters Pina Bausch im Berufungsverfahren. Nach dem niederschmetternden Urteil des Landesarbeitsgerichtes hofften die Freien Demokraten „leider vergebens“ auf eine Stellungnahme der Stadtspitze und insbesondere der betroffenen Dezernenten.

Nach dem Urteil in erster Instanz im Dezember 2018 habe die FDP einen kritisch-konstruktiven Vorschlag zur Beendigung der problematischen Zusammenarbeit in der Führung des Tanztheaters gemacht. „Während der Personaldezernent Dr. Slawig ohne Kenntnis des schriftlichen Urteils und der detaillierten Begründungen sofort vollmundig den Gang in die Berufung propagierte, warnten wir dringend vor diesem aussichtslosen Schritt“, sagt Ingrid Pfeiffer, kulturpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion, die dem Prozess beiwohnte und der schlüssigen Argumentation des Arbeitsrichters gefolgt war. Pfeiffer weiter: „Schon damals war klar, dass sich durch eine Berufung dieser unrühmliche Vorgang unnötig in die Länge ziehen und die Kosten exorbitant in die Höhe getrieben würden. Deshalb wundert es nicht, dass es nun genau so gekommen ist.“

Sicher sei jetzt nur, dass mit neuerlichen „Umschichtungen“ des Kämmerers im Kulturbereich gerechnet werden muss. „Aber nicht wie wünschenswert zum Vorteil kultureller Arbeit im Tal, sondern zur Begleichung finanzieller Ansprüche aufgrund fehlerhafter Personalentscheidungen. Musikschullehrer werden weiterhin in prekären Arbeitsverhältnissen und weitestgehend ohne Festverträge arbeiten. Die Wuppertaler Bühnen werden ihr strukturelles Defizit bis 2021 weiter tragen müssen und auch der Deckel wird bleiben müssen.“

Die FDP kritisiert, dass die Wuppertaler Personalpolitik auch überregional zum Gespött geworden ist. „Durch den Dilettantismus im Personalmanagement der zuständigen Dezernenten ist ein schwerer Schaden für die Stadt Wuppertal, die Zukunft des Tanztheaters und des Pina Bausch Tanzzentrums entstanden.“

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