Grefrath Ein romantischer und gut beschirmter Weihnachtsmarkt in Grefrath

Grefrath · Ob Dorenburg oder Zelt: Mehr Anbieter als in den vergangenen Jahren haben ihren Stand auf dem Areal des Freilichtmuseums diesmal drinnen.

Auch wenn der Regen am Donnerstag ausblieb, schaffen solche Gebilde eine gemütliche Atmosphäre.

Auch wenn der Regen am Donnerstag ausblieb, schaffen solche Gebilde eine gemütliche Atmosphäre.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

. Zwölf Grad und gelegentlich sogar Sonnenschein: Es war nicht wirklich Glühweinwetter am Donnerstag auf dem Romantischen Weihnachtsmarkt rund um die Dorenburg. Das war dann aber auch schon das Einzige, was nicht so recht passte. Vor allem mit Einbruch der Dunkelheit wurde die Veranstaltung dem Prädikat „romantisch“ gerecht. Da gerieten nicht nur Kinder ins Schwärmen.

Mit Nostalgie hat das zu tun, was Dini Roüwhorst und ihr Mann Johannes da machten: Sie saß am Spinnrad vor der großen Scheune, umgeben von alten Ackergeräten. Etliche Paar Wollsocken waren schon fertig, während er niederländische Spezialitäten feilbot wie beispielsweise Baunernbuttermilch. „Die Leute hier sind immer hungrig und durstig“, sagte Johannes Roüwhorst und seine Frau fügte hinzu: „Und die Frauen haben immer kalte Füße.“ Beides sichert ihre Existenz.

Dini Wintermans verkaufte gleich nebenan selbst verzierte Weihnachtskerzen. Traudi Vorberg war mit ihrer selbst entworfenen und genähten Damenoberbekleidung aus Belgien angereist. Ihre Kreationen hingen zum Teil an den Fachwerkbalken der Hofanlage aus Rasseln. „Die Stoffe habe ich aus einer belgischen Textilfabrik, die vor 60 Jahren geschlossen worden war“, erklärte die Lehrerin im Ruhestand. Eine gute Mitteilung für interessierte Kundinnen: „Ich muss nicht mehr reich werden, meine Kleidung ist nicht nur individuell, sondern auch erschwinglich.“ Bei prasselndem Kaminfeuer fühlte sich Traudi Vorberg wie zu Hause.

Bonnerin war mit
Münzsägewerk vor Ort

Worauf die Organisatorin des Romantischen Weihnachtsmarktes, Anke Peters, in diesem Jahr verstärkt geachtet hat: „Mehr Anbieter als in den vergangenen Jahren haben ihren Stand diesmal drinnen.“ Das kann in einem Zelt sein, aber auch in der Dorenburg oder den anderen Gebäuden. In der Dorenburg bot Susanne Theißen ihren Schmuck mit dem Slogan „Ideen – noch nicht gesehen“ an. Katrin Thull aus Bonn bohrte, polierte und sägte – und verkaufte nebenbei die Werke, die in ihrem Münzsägewerk entstehen. Alte Münzen verwandelt sie in individuellen Schmuck.

Im selben Raum: Hubert Glasmachers aus Kempen. Nomen est omen: Er hatte Glasarbeiten im Angebot, darunter Schätze wie eine Krippe in Tiffany-Technik. Thomas W. Dieker aus Dülmen warb als „Der Stiftemacher“. „Der Kunde kann sich einen Holzrohling aussuchen und ich fertige dann den Stift“, erklärte der Kirchenmusiker. Esther Hansen aus Rinteln verkauft in einem geräumigen Zelt selbst geschneiderte „Hüftschmeichler, das kuschelige Allroundtalent“.

Anke Peters hat für einige neue Caterer gesorgt. So können die Besucher „Pulled Pork“ genießen oder der „Knödeley“ einen Besuch abstatten. Die Wunschzettelfee bestärkt die Kleinen in dem Glauben, dass es das Christkind tatsächlich gibt, die Feuershows befeuern die Weihnachtsstimmung.

Der Weihnachtsmarkt ist noch heute und morgen sowie am 2. Adventswochenende freitags und samstags von 14 bis 21 Uhr sowie samstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt für Erwachsene: sieben Euro.

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