Yahoo scannt Mails für Werbung

Berlin (dpa/tmn) - Neue Nutzungsbedingungen bei Yahoo: Ab sofort werden alle E-Mails für eine interessenbasierte Werbung gescannt und analysiert. Wer dem nicht zustimmt, kann den Maildienst nicht mehr nutzen.

Yahoo hat seinem E-Mail-Dienst ein neues Design verpasst. Tiefgreifender ist aber die Ankündigung, ab sofort alle Nachrichten „zu scannen und zu analysieren“, unter anderem um „an Ihre Interessen angepasste Werbung anzubieten und abzugleichen“, wie es in den neuen Nutzungsbedingungen heißt. Wer diesen nicht zustimmt, kann den Maildienst nicht mehr nutzen.

Auch Google durchleuchtet neben anderen Diensten Gmail, um Werbung anzeigen zu können, die sich gezielt auf Inhalte in E-Mails bezieht. Microsoft geht in seinen Geschäftsbedingungen nicht näher auf Werbung im E-Mail-Umfeld ein, behält sich aber vor, Inhalte aus seinem Maildienst Outlook.com (ehemals Hotmail) und anderen Diensten auszuwerten, unter anderem „um Spam und Malware zu erkennen“. Das tun aber auch Yahoo, Google und die meisten anderen Freemailer.

E-Mail-Alternativen zu den Angeboten der drei großen Internetkonzerne gibt es viele: Fast alle Handy-, DSL- und Kabelprovider bieten kostenlose E-Mail-Postfächer an, teils auch für Nichtkunden - wie etwa die Telekom mit ihrem Cloud-Dienst. United Internet verspricht bei seinen Angeboten wie 1&1, Web.de oder GMX, keine privaten E-Mails zu Werbezwecken zu scannen.

Wer sich ganz von Freemailern unabhängig machen möchte, kann sich eine Internetdomain und damit eine Mail-Adresse im eigenen Besitz zulegen. Dazu haben viele Host-Provider sogenannte gehostete Mailserver im Angebot. Damit kann man selbst E-Mail-Konten zur Speicherung und zum Abruf von Mails einrichten. Üblich sind Paketangebote mit einem Speicherplatz von mindestens einem Gigabyte pro Postfach und mindestens 20 E-Mail-Adressen. Ein Webmailer zum Lesen und Schreiben von Mails im Browser ist meist Bestandteil der Angebote.

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