Wenn der Bildschirm schwarz bleibt - Erste Hilfe für den PC

Frankfurt/Main (dpa) - Wenn der Bildschirm des Computers schwarz bleibt, ist der Schreck groß. Doch dem Gang zum Fachmann gibt es einige Tricks, die Ursache selbst zu finden. Das muss gar nicht allzu schwierig sein.

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Manchmal reicht dafür schon eine Büroklammer aus.

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Bleibt der Computerbildschirm beim Einschalten schwarz - erst einmal keine Panik. „Wenn überhaupt nichts passiert, also kein Piepsen und keine Lüftergeräusche zu hören sind und keine der LEDs am Gehäuse oder am LAN-Anschluss aufleuchten, dann sind Fehler in der Stromversorgung oder am Ein-/Ausschalter am wahrscheinlichsten“, erklärt Christoph Schmitz, Technikredakteur bei der Computerzeitschrift „Chip“. In so einem Fall werden zunächst der Schalter am Netzteil und alle Kabel überprüft.

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Sitzt alles fest, muss der PC aufgemacht werden, um dort nachzusehen, ob sich vielleicht eines der Kabel, die zum Ein- und Ausknopf und zum Netzteil führen, gelockert hat. Ist auch da alles in Ordnung, braucht man ein bisschen Mut, das Handbuch zum Mainboard - und eine Büroklammer. „Um auszuschließen, dass der Ein- und Ausschalter am Gehäuse selbst kaputt ist, ziehen Sie das Kabel aus der mit 'POWER_SW' beschrifteten Buchse auf dem Mainboard und schließen Sie deren beide Kontakte mit einer Büroklammer kurz“, erklärt Schmitz. Zur Sicherheit sollte Man die Klammer aber nicht direkt anfassen sondern etwa mit einer isolierten Zange halten. Mit etwas Glück geht der Rechner an. Dann kann man das 'RESET_SW'-Kabel mit dem 'POWER_SW'-Anschluss des Mainboards verbinden und den Rechner per Reset-Knopf einschalten.

Bleibt der Rechner immer noch stumm, muss eventuell das Gehäuse getauscht werden. Der Schalter selbst lässt sich nämlich nur schwer ersetzen. Doch vielleicht ist ja auch das Netzteil defekt? Auch hier hilft die Büroklammer. Mit ihr werden zwei Kontakte des 24-Pin-Steckers überbrückt, der sonst auf dem Mainboard steckt. Welche das sind, verraten Internet-Foren und Hersteller. Bildanleitungen gibt es auf wikihow.com oder PC-Erfahrung.de. Schließt man die Kontakte kurz, sollte der Lüfter des Netzteils anspringen. Tut sich nichts, muss Ersatz her. Das ist meist ziemlich einfach. Hier müssen lediglich die Schrauben gelöst, das Netzteil entfernt und das Ersatzgerät eingeschoben werden. Wichtig: Das Ersatzteil sollte mindestens die gleiche Wattzahl wie das defekte Gerät haben.

Wenn der Rechner beim Einschalten normale Geräusche macht, die Lüfter laufen und die LED blinken, der Bildschirm aber trotzdem schwarz bleibt, können Arbeitsspeicher, Prozessor oder Grafikkarte die Ursache sein. „Ob es an der Grafikkarte liegt, ermitteln Sie, indem Sie sie ausbauen und den Monitor an einen oft vorhandenen DVI- oder VGA-Ausgang des Mainboards anschließen“, rät Schmitz. Hat das Mainboard keine Onboard-Grafik, muss probehalber eine Ersatz-Grafikkarte eingebaut werden. Beim Arbeitsspeicher (RAM) hilft nur ausprobieren. Da oft zwei RAM-Riegel verbaut sind, nimmt man einen heraus und versucht den Neustart, dann den anderen. Hilft auch das nichts, seien Mainboard oder Prozessor kaputt, so Schmitz. Dann hat man nur die Wahl, diese Teile selbst zu tauschen, sie austauschen zu lassen oder sich direkt einen neuen Rechner zu kaufen.

Doch nicht nur die Hardware kann Probleme verursachen - auch Windows neigt gelegentlich zu Startproblemen. Hat man erst kürzlich ein neues Programm installiert oder ein neues Gerät angeschlossen, kann hier die Ursache liegen. Manchmal hilft es, das zuletzt installierte Programm wieder zu löschen. Oder man dreht die Zeit zurück: „Mit der Systemwiederherstellung werden die Systemdateien und Programme auf dem PC auf einen Zeitpunkt zurückgesetzt, zu dem alles ordnungsgemäß funktionierte“, erklärt Microsoft auf seinen Support-Seiten. Diese sogenannten Wiederherstellungspunkte werden automatisch erstellt, können aber auch manuell angelegt werden - je nach Version geht das unterschiedlich einfach. Dateien werden dabei nicht verändert.

Führt die Wiederherstellung zu keiner Lösung, sollte eine Neuinstallation gewagt werden. Welcher Weg der Beste ist, hängt vom Computer ab. Einige Rechner werden etwa mit einer Recovery-Partition ausgeliefert, über die sich der Auslieferungszustand herstellen lässt. Wichtig: Vor der Neuinstallation alle Daten sichern.

Wer regelmäßig seine Daten sichert, ist ohnehin gegen Computerprobleme am besten geschützt. Bei Apple-Rechnern ist diese „Time Machine“ genannte Funktion ab Werk vorhanden, erklärt Steffen Strauss vom IT-Service der Uni Göttingen. „Das ist sehr bequem.“ Für Windows gebe es ähnliche Programme. Sie sichern Daten meist auf eine externe Festplatte. So bleiben alle Daten vorhanden, wenn die Erste Hilfe versagt, und der Rechner doch zum Fachmann muss.

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