Universal-Ladegerät für Handys kommen 2011

Brüssel (dpa) - Das neue Jahr beginnt mit einer guten Nachricht für Handynutzer: Die langersehnten Universal-Ladergeräte kommen. Schon in den nächsten Monaten sollen sie in den Geschäften liegen, versprach die EU-Kommission am Mittwoch (29.

Dezember) in Brüssel.

Der Weg ist frei für einheitliche Handy-Ladegeräte. Die nötigen Standards seien bestimmt, die Produktion könne anlaufen, Industriekommissar Antonio Tajani laut Mitteilung. „Jetzt ist es Zeit für die Industrie, sich zu der Abmachung zu bekennen und mit dem Verkauf von Mobiltelefonen für das neue Ladegerät zu starten.“

Die Kommission hofft vor allem auf sinkende Preise und weniger Müll. „Es ist eine echte Win-win-Situation“, freute sich der Italiener. Bislang mussten Verbraucher in der Regel mit jedem Handy ein neues Ladegerät kaufen. Bei den einen passt nur ein dünner, länglicher Metallstift. Andere Modelle brauchen eine breiten Stecker mit vielen kleinen Kontakten.

Mit dem Wirrwarr soll EU-weit Schluss sein - darauf hatten sich Brüssel und 13 führende Handy-Hersteller schon 2009 geeinigt. Doch die zuständigen Behörden brauchten zwei Jahre, um die Vorgaben anzupassen. Das Standard-Ladegerät kommt etwa ein Jahr später als ursprünglich geplant.

Die Lösung: ein sogenannter Micro-USB-Stecker, der jedoch nur in Mobiltelefonen mit entsprechendem Anschluss passt. Dieser ist heute in vielen Handys eingebaut, um etwa Fotos herunterladen zu können. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die meisten Mobiltelefone von 2011 an entsprechend ausgestattet sein werden. Den speziellen USB-Anschluss gibt es zum Beispiel auch an einigen Digitalkameras.

„Das neue Ladegerät wird das Leben der Verbraucher leichter machen, Müll reduzieren und der Wirtschaft nutzen“, sagte Kommissar Tajani. Das einheitliche Ladegerät wird beim Kauf eines neuen Handys nicht überflüssig. Pro Haushalt wäre nur noch ein Universal-Ladegerät nötig - bislang sammeln sich dort oft mehrere Ladegeräte für die unterschiedlichen Handy-Modelle. Zudem sollen die neuen Geräte weniger Strom benötigen. Mobiltelefone werden laut EU-Kommission künftig auch ohne Ladegerät verkauft, was den Preis senken dürfte.

Zu den beteiligten Firmen zählen Nokia, Sony Ericsson, Apple, Motorola und Samsung. Bereits im Februar vergangenen Jahres hatten sich führende Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter auf die Einführung eines universellen Ladegeräts verständigt und dies auf einer Fachmesse in Barcelona mitgeteilt. Die EU-Kommission hatte den Herstellern mit einer Regulierung gedroht, falls diese sich nicht auf einen einheitlichen Netzteil-Standard einigen sollten. Im Juni 2009 unterzeichneten die Firmen dann die Absichtserklärung mit der EU.

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