Web-Tipp : Deutsche Gepflogenheiten: Ein Atlas regionaler Sprache
Salzburg/Liège Kartoffel oder auch Grundbirne: Seit 20 Jahren sammeln Forscher auf einer Webseite regionale Ausdrücke und Unterschiede im Wortschatz der Deutschen. Eine Fundgrube für Germanisten.
In weiten Teilen Deutschlands sagen sie Kartoffeln, doch südwestlich von Mainz werden die Knollen oft auch Grundbirnen genannt. Oder: Während Annas Schlüssel in den Ohren vieler Norddeutscher korrekt klingt, sagen die Menschen in Süddeutschland eher: der Anna ihr Schlüssel.
Wer sich für Alltagssprache, ihre regionalen Unterschiede und Veränderungen im Laufe der Zeit interessiert, für den ist der Atlas zur deutschen Alltagssprache ein Fest. Dort stellen Sprachwissenschaftler der Universitäten Salzburg und Liège seit 2003 Erkenntnisse ein, die sie mit Hilfe von Umfragen gewonnen haben.
Viele Dialekte sind quasi ausgestorben
Dabei geht es etwa um regionale Varianten des Wortschatzes und der Aussprache sowie Gepflogenheiten bei grammatischen Formen oder der Anrede. Traditionelle Dialekte würden oft nur noch von älteren Menschen gepflegt oder seien ausgestorben, heißt es auf „Atlas-Alltagssprache.de“. Doch viele regionale Unterschiede weise auch die Standardsprache, das sogenannte Hochdeutsche, auf.