Suchmaschinen für Kinder werden wenig genutzt

München (dpa/tmn) - Es gibt Suchmaschinen, die speziell für Kinder konzipiert sind. Das Problem: Nur wenige Kinder nutzen sie. Eine aktuelle Studie verrät noch mehr über das Suchverhalten von Kindern im Netz.

Nur wenige Kinder nutzen im Internet für sie gedachte Suchmaschinen. Laut einer Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) greifen nur 6 Prozent der 6- bis 13- Jährigen ausschließlich darauf zurück. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) recherchiert mit allgemeinen Suchmaschinen, die für Erwachsene konzipiert sind. Kinder fassen sich bei der Suche kurz: 60 Prozent der Sucheingaben entfallen auf die Einwort-Suche. Etwa ein Fünftel der Sucheingaben bestehen aus zwei Wörtern.

Nach dem Erscheinen der Ergebnisliste bewegen sich die meisten Kinder nur auf der ersten Trefferseite und bevorzugen einen Vorschlag aus den oberen Rängen. Überraschend war für die Forscher, dass weit mehr als ein Drittel der Kinder keinen einzigen Treffer auf der Liste anklickten.

Das größte Hindernis für erfolgreiche Suchen sind Rechtschreibprobleme, wie eine Analyse von Anfragen in Kindersuchmaschinen zeigte. Fehlende Kompetenzen beim Lesen und Schreiben führen dazu, dass die Kinder Einwort-Suchen selten verlängern oder Sucheingaben gar nicht oder falsch korrigieren. So wurde der Begriff „Karneval“ zum Beispiel mit den Wörtern „Karnewall“, „Kaneval“, „Kanefal“ oder „kanewal“ gesucht.

Für die Studie hat das Deutsche Jugendinstitut 600 000 Suchanfragen von drei bekannten Kindersuchmaschinen ausgewertet: „Blinde Kuh“, „fragFINN“ und „Helles Köpfchen“. Zusätzlich wurden repräsentative Daten zur Suchmaschinennutzung 6- bis 13-Jähriger erhoben, sowie auf den beteiligten Suchmaschinen zwei Befragungen geschaltet.

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