Spionagesoftware: „Pokémon Go“-Versionen mit Trojaner

Berlin (dpa/tmn) - „Pokémon Go“ ist in Deutschland noch gar nicht verfügbar, im Netz kursieren aber schon APK-Dateien des Spiels zum Installieren auf Android-Smartphones. Die Installation des Augmented-Reality-Spiels am Play Store vorbei, kann aber gefährlich werden, wie „heise online“ berichtet.

Spionagesoftware: „Pokémon Go“-Versionen mit Trojaner
Foto: dpa

Sicherheitsforscher haben bereits manipulierte Kopien des Spiels entdeckt, die Spionagesoftware enthalten. Der Droid Jack genannte Trojaner erlaubt die Kontrolle des Smartphones und den Abgriff von Daten aus der Ferne.

Androidnutzer sollten nach Möglichkeit nur Apps aus den offiziellen App Stores von Google oder den Geräteherstellern installieren. Wann die von Nintendo und Niantic Labs entwickelte virtuelle Monsterjagd „Pokémon Go“ in die europäischen App Stores für Android und iOS kommt, steht noch nicht fest. Laut Medienberichten hat der Spielstart in den USA und einigen anderen Ländern die Serverinfrastruktur des Spiels an die Grenzen gebracht. Bis neue Serverkapazität bereitsteht, werde die Veröffentlichung in weiteren Ländern pausieren, sagte Niantic-CEO John Hanke dem „Business Insider UK“.

„Pokémon Go“ nutzt die Standortdaten von Smartphones, um Spielern in der Umgebung virtuelle kleine Monster - die so genannten Pokémon - anzuzeigen. Diese können über die Kamerafunktion des Smartphones aufgespürt und eingefangen werden. In höheren Stufen können Spieler mit ihren gesammelten Monstern gegen andere Monsterjäger antreten.

Hinter dem Spiel steckt neben Nintendo auch Niantic Labs, Teil des nun unter dem Namen Alphabet agierenden Google-Imperiums und Entwickler des Geolocation-Spiels „Ingress“. Wie bei „Ingress“ fallen auch beim Spielen von „Pokémon Go“ persönliche Daten an, die auch außerhalb der Europäischen Union gespeichert und verarbeitet werden. Laut Datenschutzbestimmung für „Pokémon Go“ werden diese erhobenen Daten ausdrücklich als Unternehmenswerte betrachtet. Im Falle eines Verkaufs an andere Firmen könnten diese dann auch in den Besitz von Positions- und anderen Nutzungsdaten kommen, die durch das Spielen von „Pokémon Go“ erzeugt wurden.

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