Test: Assassin’s Creed 3 — ein Indianer für die Unabhängigkeit

Zu Zeiten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges steuert der Spieler einen Halb-Indianer mit britischem Blut durch ein altertümliches Boston und New York. Der Hauptschauplatz der Handlung liegt aber in der Gegenwart. Klingt verwirrend — ist aber unheimlich spannend.

Düsseldorf. Im dritten Teil der erfolgreichen Ubisoft-Reihe geht es um Desmond Miles. Er ist wie seine Vorfahren Mitglied eines geheimen Assassinenordens. Diese Organisation steht im ständigen Kampf mit dem Templerorden. Die Templer wollen die Weltherrschaft erlangen und den Menschen Frieden bringen. Die Assassinen wollen sie davon abhalten, um die Freiheit der Menschen weiterhin zu gewährleisten.

Mit Hilfe des Anmius, einer hochtechnischen Maschine, kann Desmond Erinnerungen seiner Vorfahren nacherleben — und der Spieler kann diese so nachspielen. Aus der Sicht des Halb-Briten, Halb-Mohawk-Indianers Connor Kenway.

Ubisoft Montreal stellt dem Spieler wieder eine völlig frei begehbare Spielwelt zur Verfügung. Man kann sie zu Fuß und Pferd erkunden, Nebenaufgaben erfüllen oder Missionen abschließen, um die Handlung voranzutreiben. Während der Missionen muss man mal feindliche Stellungen infiltrieren und von innen heraus bekämpfen. Mal muss man nur Gegner belauschen und erfährt so, wo sich die Zielperson der jeweiligen Mission befindet. Im Grunde genommen geht es immer um das Eine: Den Oberbösewicht ausfindig machen und um die Ecke bringen.

Aber das gestaltet Ubisoft unheimlich abwechslungsreich. Manchmal muss man sich an mehrere Gegner heranschleichen und darf nicht entdeckt werden. Dann muss man sich gegen angreifende Wölfe wehren, während man einer Indianerin folgt. Dann wieder muss man eine Kneipenschlägerei überleben oder von Dach zu Dach springen und einen Passanten von oben im Auge behalten.

In der Geschichte muss der Spieler oftmals Schwertkämpfe ausführen, in denen das rechtzeitige Kontern gegnerischer Attacken das zentrale Element ist. Doch auch Waffeneinsatz ist möglich — altertümliche Waffen weisen jedoch eine hohe Nachladezeit auf. Man kann aber auch zur Verwirrung der Gegner Rauchbomben einsetzen — oder sie kurzerhand per Giftpfeil betäuben.

Besonders die flüssig von der Hand gehende Steuerung gefällt. Als Indianer kann man auf Bäumen so gelenkig wie ein Affe umherspringen — und Gegner von oben attackieren. Auch der Indianer-Handlungsstrang in der Geschichte der zwei verfeindeten Orden erzeugt ausreichendes Konflikt- und Unterhaltungspotenzial.

Ab und zu beschäftigen die Entwickler den Spieler mit nichtigen Zwischenaufgaben, die viel Zeit und damit Spielspaß rauben. Zusätzlich sind die Ladezeiten nach einem Bildschirmtod deutlich zu lang.

Die Städte Boston und New York wirken belebt und man nimmt jedem Charakter die Erfüllung seiner Alltagsaufgaben ab. Auch das umliegende Land ist herrlich mit dem Pferd zu erkunden. Die Geschichte ist etwas langatmig, aber insgesamt sehr detailliert und leicht verständlich vorgetragen. Steuerung, Grafik und Sound sind spitze — auch wenn manche Missionen wie Beschäftigungstherapie wirken. Das ist bei einer Spielzeit von 15 bis 20 Stunden verschmerzbar.

Name: Assassin’s Creed 3
Genre: Action-Adventure
Publisher: Ubisoft
Hersteller: Ubisoft Montreal
Release-Termin: 31. Oktober
Preis: zirka 45 Euro (PC), zirka 60 Euro (Konsolen)
System: PC, PS3, Xbox 360
USK-Freigabe:
Ab 16 Jahre
Wertung: Sehr gut

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