Little Big Planet: Ich mach’ mir die Welt...

Schon vor der Veröffentlichung ist Sonys familientaugliches „LittleBigPlanet“ Kult und seine Hauptfigur, der Sackboy, ein Star.

Was Sonys PlayStation 3 fehlte, war ein Profil, etwas, mit dem sie sich hervorhebt. Da Dritthersteller längst nicht mehr exklusiv für bestimmte Konsolen entwickeln, müssen sich die drei Hardware-Konkurrenten selbst etwas einfallen lassen: Nintendo hat mit "Wii Sports" die Wii zur Gesellschaftsspielkonsole gemacht und Microsoft hat "Halo" oder das Kult-Team "Banjo-Kazooie" für den harten Kern der Spielerschaft im Programm.

Doch Sony will mehr und wagt den Rundumschlag. Herausgekommen ist ein ultimatives Jump’n’Run, das Spieler miteinander verbindet und nebenher die Kreativität fördert. Sein Held ist schon vor Veröffentlichung zur Ikone avanciert: Sackboy heißt er und "LittleBigPlanet" sein Zuhause.

Vorgestellt wurde Sackboy erstmals 2007 auf der Game Developers Conference in San Francisco. Das schmucklose Wesen ist ein selbstgenähtes Püppchen mit Reißverschluss am Bauch, das in der Bastelstunde entstanden sein könnte und unter die Kategorie "hässlich, aber süß" fällt. Seine Welt ist ein Universum aus Pappe, Wolle, Stein, Schwamm und Kork, worin ihm Gefahren aller Art begegnen. Und das Beste ist: Sackboy braucht nie allein zu sein, denn "LittleBigPlanet" ist ein riesiges Spielparadies mit unzähligen Räumen, in denen sich Sackboys und -girls online zum Spielen treffen.

Drei Fähigkeiten beherrscht der Held - laufen, springen und greifen - was selbst Unerfahrenen leicht fallen wird. Prinzipiell geht es darum, von Level-Start zu Level-Ziel zu kommen. Der Hauptmodus umfasst acht Themengebiete in Schnee-, Garten-, Wildnis-, Meer- oder Canyon-Welten mit einzelnen Abschnitten. Auf dem Weg begegnen Sackboy Gefahren und Herausforderungen, die all sein Können fordern: Er muss tödliche Schluchten, glühende Kohlen, rollende Felsen und elektrische Felder überspringen. Wegsperrungen und Hindernissen wie Stachelfallen weicht er auf höher oder niedriger gelegenen Plattformen aus.

Nicht selten kommt ihm die dritte Fähigkeit, das Greifen, zugute. Beispielsweise klammert er sich an rasende Fahr- und Flugzeuge, schleppt Kletterhilfen an Ort und Stelle, legt Schalter um oder setzt Schließ- und Sprengmechanismen in Gang.

Punkte sammelt Sackboy in Form von Glaskugeln, um in der internationalen Level-Rangliste aufzusteigen. Besonderen Reiz stellen jedoch unzählige Belohnungen dar, die kreuz und quer verstreut sind und mit denen der Spieler eigene Levels gestalten oder seine nackte Sackboy-Figur verkleiden, schmücken und schminken kann. Augen, Brillen, Münder, Nasen, Hüte, Hosen, Shirts, Schuhe und ganze Zebra- oder Astronauten-Kostüme machen aus ihm ein noch drolligeres Unikat, als er es eh schon ist. Um ihm noch mehr Leben einzuhauchen, kann der Spieler per Controller Kopf, Arme und Unterkörper bewegen sowie seine Mimik steuern. In je drei Stufen ist Sackboy fröhlich, wütend, ängstlich oder traurig.

Nach dem von Media Molecule vorgenerierten Spielinhalt ist längst nicht Schluss und das Multispieler-Online-Erlebnis geht in eine Phase, deren Ende völlig offen ist. Im Editor lassen Spieler ihrer Kreativität freien Lauf und stellen eigens gebastelte Levels online zur Verfügung. Schon die Beta-Phase (Testphase mit ausgewählten Nutzern) hat verrückte bis geniale Entwicklungen mit Themen wie Nachtclubs, Quizshows oder Kopien von Game-Klassikern wie Donkey Kong und Space Invaders hervorgebracht.

Um ein Chaos zu vermeiden, gibt es ein Bewertungssystem, über das Spieler Etiketten wie "schwer", "Rennen", "Sammelobjekte", "entspannend" oder "langweilig" vergeben können. Wie der "LittleBigPlanet" in einem Jahr aussehen wird, ist ungewiss. Sicher ist nur: Die Spielewelt wird massiv gewachsen sein.

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