Sparkassen lehnen Googles „Wallet“ fürs Handy ab

München (dpa) - Die deutschen Sparkassen lehnen Googles neuen Dienst „Wallet“ für das Bezahlen per Handy aus Datenschutzgründen ab.

Für eine Zusammenarbeit müssten erst deutsche Anforderungen an die Datensicherheit erfüllt sein, sagte Wolfgang Adamiok, Leiter Zahlungsverkehr beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), dem Nachrichtenmagazin „Focus“. „Das sehen wir derzeit nicht.“ Man setze daher lieber auf den Chip in der hauseigenen Sparkassen-Karte, für dessen Sicherheit man garantieren könne.

Google hatte in der vergangenen Woche den US-weiten Startschuss für „Wallet“ gegeben. Damit können Besitzer eines Smartphones ohne Bares oder Karte bezahlen. Derzeit steckt der Markt noch in den Kinderschuhen. Die nötigen Daten werden über die im Handy eingebaute Funktechnik NFC (Near Field Communication) an ein spezielles Lesegerät an der Kasse übertragen.

Noch steht „Google Wallet“ aber nur einer sehr kleinen Zahl an Menschen offen: Nutzer brauchen nicht nur das Google-Smartphone „Nexus S“, sondern müssen auch noch im Netz des drittgrößten US-Mobilfunkanbieters Sprint sein sowie eine Mastercard-Kreditkarte der Citibank oder eine spezielle Prepaid-Karte von Google besitzen. Auch die Kassen müssen entsprechend ausgerüstet sein. Ein Ausbau des Angebots ist jedoch geplant. Nach der Wunschvorstellung von Google soll das Smartphone mittelfristig das Portemonnaie überflüssig machen.

Den deutschen Mobilfunkgesellschaften gelingt es bisher nicht, ein eigenes System auf den Markt zu bringen. Die beteiligte Deutsche Telekom räumte auf „Focus“-Anfrage ein, für ein Gemeinschaftsprojekt dreier Mobilfunkanbieter mit dem Namen „mpass“ gebe es noch keinen Starttermin.

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