Palaoa: Geheimnisvolle Töne aus dem Polarmeer

Meerbusch (dpa-infocom) - Das südliche Polarmeer ist voller Klänge, zum Beispiel Walgesänge, kalbendes Schelfeis und singende Eisberge. Das Forschungsprojekt Palaoa macht sie hörbar.

„Tiefe Stille herrscht im Meer“, so schrieb Goethe einst. Doch in diesem Punkt irrte der Dichter. Heute wissen wir, dass es unter Wasser durchaus eine Menge zu hören gibt. Zum Beispiel: ergreifende Walgesänge. Allerdings braucht der Mensch zum Hören ein Hilfsmittel. Palaoa ist genau das: Durch vor Ort installierte Mikrofone werden die Klänge im Meer hörbar.

Palaoa ist ein Forschungsprojekt in der Antarktis. Der Name steht für „Perennial Acoustic Observatory in the Antarctic Ocean“ - und ist das hawaiianische Wort für „Wal“. Tatsächlich kann die Forschungsstation mit ihren Unterwassermikrofonen die Gesänge von Walen einfangen und so für jeden hörbar machen.

Aber auch andere Klänge des Meeres werden hörbar, etwa pfeiffende Weddelrobben, klickende Schwertwale oder Rossrobben. Auf der Webseite von Palaoa kann man sich über das Projekt informieren und sich in Ruhe alles anhören. Und es gibt nicht nur Tierlaute, sondern auch Eisklänge. Geräusche, die das Eis selbst macht, etwa wenn es sich bewegt oder schmilzt. Es gibt singende Eisberge, kollidierende Schollen und kalbendes Schelfeis. Und wer mag, kann sogar live reinhören, wie es gerade im Südpolarmeer klingt. Beruhigend und spannend zugleich.

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