Nokia zeigt Marke Ovi die Tür

Espoo/Berlin (dpa) - Nokia schafft den nur mäßig erfolgreichen Markennamen Ovi für seine mobilen Dienste ab. Der Name Nokia soll künftig auch über der Software- und Multimedia-Plattform stehen, teilte der Handy-Weltmarktführer am Montag in einem Blogeintrag mit.

Die Umetikettierung solle bis Ende 2012 abgeschlossen werden, alle Dienste würden fortgeführt. Nokia hatte die Plattform mit dem Namen Ovi (Finnisch für „Tür“) 2008 gestartet, um vor allem mit Apples erfolgreichem iTunes Store zu konkurrieren. Neben einem Angebot an Smartphone-Apps bietet es auch Musik und Spiele, allerdings mit deutlich weniger Erfolg als die Plattform von Apple oder der Android Market für Telefone mit dem Google-Betriebssystem Android. Unter der Marke Ovi lief bisher auch das breite Karten-Angebot für Nokias Navigationsdienste.

Nokia, mit seinem Betriebssystem Symbian jahrelang Marktführer im schnell wachsenden Smartphone-Markt, war zuletzt von Android überholt worden. Konzernchef Stephen Elop schloss deswegen eine enge Allianz mit seinem früheren Arbeitgeber Microsoft. Nokias Smartphones sollen künftig vor allem mit Microsofts Betriebssystem Windows Phone laufen.

Die schrittweise Umbenennung der Dienste von Ovi zu Nokia werde im Juli beginnen, kündigte Nokia-Marketingchefin Jerri DeVard an. Die Marke Nokia sei weltweit bekannt und beliebt, schrieb sie zur Begründung. Deshalb mache es Sinn, Dienste und Geräte unter diesem Namen zu bündeln.

Nokia hatte den Namen Ovi bereits im August 2007 vorgestellt, es dauerte jedoch Monate, bis erste Angebote ins Netz kamen. Unter anderem die Spiele-Plattform machte Probleme. Mit der Zeit wurde Ovi zu einer Familie von Services unter anderem mit Speicher-Dienst oder E-Mail. Im Frühjahr kam Ovi nach Nokia-Angaben auf fünf Millionen diverse Downloads pro Tag.

Besonders wertvoll sind für Nokia die Kartendienste: Der Konzern versucht, seine Telefone mit kostenloser Navigation attraktiver zu machen. In den Verhandlungen mit Microsoft setzte Nokia durch, dass die Katen der Finnen in Dienste des US-Konzerns integriert werden. Zuletzt berichtete das US-Blog „Search Engine Land“ sogar, dass Nokias Karten angeblich hinter den Kulissen weitgehend Microsofts bisherige Bing Maps ersetzen sollen.

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