Microsoft bietet Surface-Tablet nicht mehr exklusiv an

Berlin (dpa) - Microsoft vertreibt seinen ersten eigenen Tablet-PC Surface nicht mehr exklusiv über eigene Kanäle. Das Unternehmen vermarktet das Gerät seit kurzem auch über den Onlinehändler Amazon.

Microsoft Deutschland wollte dazu am Mittwoch nicht Stellung nehmen.

Zuletzt war darüber spekuliert worden, dass Microsoft das Tablet auch in den stationären Handel bringen wird. Mit dem Surface tritt Microsoft zum Start seines neuen Betriebssystems Windows 8 erstmals direkt gegen Hardware-Partner wie Samsung, Dell oder Toshiba an. Unter den Elektronik-Herstellern war dieser Schritt mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Möglicherweise aus Rücksicht darauf hatte Microsoft bislang immer betont, sein Surface nur über die eigenen Online-Kanäle wie den Microsoft Store und auf einer eigenen Website zu vertreiben.

In der Branche kursieren weiterhin unterschiedliche Einschätzungen zum Verkaufserfolg des Geräts. Microsoft-Chef Steve Ballmer war nach anfänglichen überschwänglichen Erwartungen zuletzt zurückgerudert und bescheinigte dem Gerät einen eher „moderaten Start“. Als möglichen Grund hatten manche Analysten die Tatsache ausgemacht, dass es kaum Geräte der großen Hersteller in den Läden gab. Selbst wenn man eines hätte kaufen wollen, sei in den USA kaum irgendwo ein Gerät aufzutreiben gewesen, sagte vor rund einer Woche IDC-Analyst Bog O'Donnell.

Wie das Magazin „Forbes“ berichtet, ist das Surface unter allen Geräten mit Windows 8 und Windows RT noch immer das populärste Gerät. AdDuplex, Betreiberin einer Cross-Werbeplattform für viele Windows-8-Anwendungen, hatte mit Hilfe von 71 verschiedenen Apps die Anfragen innerhalb von 24 Stunden (am 7. Dezember) auf den diversen Geräten gemessen. Danach führt weiterhin das Surface, inzwischen dicht gefolgt von drei preisgünstigen Geräten des Herstellers HP. Beim Surface ging der Anteil allerdings von 11 Prozent auf 6 Prozent zurück.

Über Amazon.de ist das Surface mit einem Speicher von 64 Gigabyte und Windows RT-Betriebssystem für 849 Euro gelistet. Als Liefertermin wird der 15. Dezember genannt. Unter Amazon.com können Kunden das Gerät sofort beziehen. Dort sind das Surface mit 32 Gigabyte Speicher für einen Preis von 568 Dollar sowie die Variante mit 64 Gigabyte inklusive Touch-Cover für 812 Dollar verfügbar.

Vorerst sind vom Surface zwei erste Modelle mit dem angepassten System Windows RT speziell für ARM-Prozessoren verfügbar. Für Januar hat Microsoft inzwischen weitere Modelle mit Windows 8 Pro und der Intel-Plattform x86 angekündigt. Diese sollen dann einem vollwertigen Notebook in ihrer Leistung in nichts nachstehen.

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