Medien: US-Wettbewerbshüter haben Google erneut im Blick

Washington (dpa) - Google droht laut einem Medienbericht eine neue Wettbewerbs-Untersuchung in den USA. Die Handelsbehörde FTC sehe sich diesmal das Geschäft des Internet-Riesen mit Bannerwerbung an, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Dem „Wall Street Journal“ zufolge geht es auch um Video-Anzeigen. Die Kartellwächter prüften nach Beschwerden von Konkurrenten, ob Google seine Position in diesen Werbesegmenten dafür nutze, Unternehmen zum Einsatz weiterer Dienste des Konzerns zu drängen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Die Untersuchungen befänden sich in einem frühen Stadium und würden eventuell nicht zu vollwertigen Ermittlungen ausgeweitet.

Die US-Wettbewerbshüter hatten im Januar eine Untersuchung von Googles Suchmaschinen-Geschäft ohne Sanktionen eingestellt. Sie fanden keinen Beleg für Vorwürfe, Google habe bei den Suchergebnissen Wettbewerber zugunsten eigener Dienste benachteiligt. Der Konzern versprach zugleich, Werbekunden mehr Freiraum zu geben. Die EU-Kommission nahm eine härtere Position ein und drängte Google unter anderem zur besseren Kennzeichnung eigener Angebote.

Google ist der weltgrößte Werbekonzern und macht den Großteil seines Geldes mit Anzeigen neben Suchergebnissen. Aber auch bei Bannerwerbung wurde der Marktanteil in den vergangenen Jahren immer größer. Die FTC prüfe nun unter anderem, ob einige Software-Werkzeuge, die Google Werbekunden anbiete, sie dazu drängten, weitere Dienste des Konzerns statt Konkurrenz-Angeboten zu nutzen, hieß es. Rivalen hätten sich beschwert, dass Google seine Anzeigen-Instrumente entsprechend gebündelt habe. Konkurrenten behaupteten, dass Google Website-Betreibern zum Teil finanzielle Vorteile für den Einsatz seiner Dienste gebe, schrieb das „Wall Street Journal“.

Laut Marktforschern hielt Google im ersten Quartal knapp ein Viertel des US-Marktes für Banner-Werbung, während die größten Rivalen Facebook und Yahoo auf jeweils rund zehn Prozent kamen. Den Analysten von IDC zufolge landete insgesamt fast jeder zweite Dollar im digitalen Werbegeschäft in den USA bei Google.

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