Chancen für Inhalte-Anbieter Markt für Smart-TVs wächst weiter

Frankfurt/Berlin (dpa) - Die Zahl internetfähiger Fernsehgeräte in den Haushalten in Deutschland steigt weiter an.

Chancen für Inhalte-Anbieter: Markt für Smart-TVs wächst weiter
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Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurden hierzulande 1,6 Millionen TV-Geräte verkauft, ermittelte die Marktforschungsfirma GfK. Davon waren 1,2 Millionen Stück mit „smarten“ Funktionen ausgestattet.

Der Anteil kletterte von 60 Prozent 2015 auf 75 Prozent 2018, teilte die Deutsche TV-Plattform mit. Der Verein geht davon aus, dass zumindest bei zwei Dritteln dieser Geräte die smarten Funktionen auch tatsächlich genutzt werden. Die Entwicklung eröffne vor allem Inhalte-Anbietern bessere Chancen, sagte Andre Prahl, Vorstandsvorsitzender des Vereins.

Nach Einschätzung von Prahl zeichnet sich weiter eine Entwicklung weg vom linearen Fernsehkonsum ab. Die Nutzung von Inhalten aus Mediatheken oder Streamingdiensten etwa von Amazon oder Netflix steige weiter an.

Zudem werde die technische Ausstattung der Geräte mit jeder Modellreihe besser, die Nutzung flexibler und komfortabler. „Auf der Strecke geblieben“ sei allerdings die Interaktivität, sagt Matthieu Deru vom Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz. Es gebe wenige Möglichkeiten, mit dem Dargestellten zu interagieren oder Hintergrundinfos zu erfragen, ohne einen laufenden Film zu verlassen. Aufgabe sei es jetzt, „die Post-Netflix-Ära“ zu gestalten.

Generell sei die einfache Nutzung und Steuerung der Geräte und Inhalts-Angebote von entscheidender Bedeutung für den Erfolg von Smart-TVs, sagte Prahl.

Über kurz oder lang werde sich dafür das „Internet der Sprache“ durchsetzen - „allerdings noch nicht im Jahr 2018“, ist Thilo Kampffmeyer, Studienleiter bei der Marktforschungsfirma Splendid Research, überzeugt.

Noch sei der Markt aller Smart-Home-Steuerungen stark fragmentiert und unübersichtlich. „Für eine schnelle Verbreitung brauchen wir offene Standards“, fordert etwa Klaus Petri von LG Electronics Deutschland. „Viele Anbieter sind auf dem Markt, die Systeme sind aber nicht kompatibel.“

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