Altersfreigaben : Jugendschutz und Computerspiele: Das macht die USK
Berlin (dpa/tmn) — Rot, Gelb, Grün - farbige Altersfreigabesiegel kleben auf fast jedem Videospiel. Vergeben werden sie von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Sie prüft, ab welchem Alter ein Spiel freigegeben wird.
„Tester bei der USK zu sein, ist der absolute Traumjob“, sagt Cheftester Marek Brunner. Denn neue Computerspiele liegen schon zwei bis drei Monate vor Verkaufsstart auf den Tischen der Tester. Brunner arbeitet seit 1994 dort und leitet mittlerweile den Testbereich, in dem neben ihm zehn weitere Testerinnen und Tester beschäftigt sind.
Einen Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen sie spielend: „Im Prüfverfahren wird jedes Spiel von vorne bis hinten durchgespielt. Das ist weltweit einzigartig“, sagt Brunner.
Das ergibt einen authentischen Eindruck. Je nach Komplexität kann die Sichtung so aber auch mal 80 Stunden dauern, meint Brunner. „Die Kunst ist es anschließend, so ein umfangreiches Spiel in einem knappen Bericht abzubilden.“ Der geht dann an ein Prüfgremium aus vier Jugendsachverständigen. Die Basis der Präsentation des Spiels ist aber das Live-Spielen der aussagekräftigsten Sequenzen.
In den Anfangszeiten der USK stand dieses Gremium häufig in der Kritik, da die Mitglieder kaum einen Bezug zu Computerspielen hatten. Heute sei das zum Glück anders, meint Brunner. „Das Gremium ist näher an den Jugendlichen und dem Kulturkreis der Gamer dran.“
Anschließend diskutiert das Gremium über das Spiel und stuft es in eine der fünf Altersgruppen nach dem Jugendschutzgesetz (JuSchG) ein. Der Tester ist dabei anwesend, um Fragen zu beantworten und Missverständnissen vorzubeugen. Die letztendliche Freigabe der Spiele liegt aber nicht beim Gremium, sondern bei zwei ständigen Vertretern der Obersten Landesjugendbehörden (OLJB) - also beim Staat.