Führungskräfte trauen der Datensicherheit im Netz nicht

Berlin (dpa) - Führungskräfte in Deutschland haben laut einer Studie nur geringes Vertrauen in die Sicherheit von Daten im Netz. Das geht aus einer Befragung hervor, die das Deutsche Institut für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) am Donnerstag in Berlin vorstellte.

Demnach sind 68 Prozent der Entscheider der Ansicht, dass es vollständige Sicherheit im Internet nicht geben kann. Die größte Gefahr droht den Unternehmen und Organisationen nach Ansicht ihrer Chefetagen von Hackern im Netz. Für 92 Prozent der befragten Manager oder Abteilungsleiter gehen von ihnen die meisten Risiken aus.

Aber auch die Dominanz globaler Internet-Riesen wie Google, Facebook oder Amazon sehen rund 70 Prozent der Führungskräfte skeptisch. Die Politik spielt ihrer Ansicht nach nur noch eine untergeordnete Rolle im Netz. Nur 15 Prozent schreiben ihr im Internet noch einen großen Einfluss zu. Knapp 50 Prozent der Befragten glauben, dass ein Nationalstaat kaum Regeln einführen kann, an die sich die Internet-Gemeinde gebunden fühlt.

Auch wenn die Entscheider Sicherheit im Internet skeptisch sehen, so messen sie dem Medium dennoch große Bedeutung zu. 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass es in Zukunft nicht mehr möglich sein wird, komplett offline zu leben. Mit dem freieren Umgang von Daten müssten die Internetnutzer aber leben, meinen 60 Prozent. Damit sind die Chefetagen skeptischer als der Durchschnitt der Bevölkerung: Nach einer früheren Studie glauben 45 Prozent der Internetnutzer, dass es Datensicherheit im Internet geben kann.

Für die aktuelle Befragung im Auftrag des DIVSI hat das Heidelberger Sinus-Institut mehr als 1200 Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft oder Medien befragt. Das DIVSI ist eine Gründung der Deutschen Post AG, die versucht, den E-Postbrief am Markt zu etablieren.

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