Forscher: Facebook und Co. führen zu Wertewandel

Hamburg (dpa) - Online-Netzwerke wie Facebook oder Twitter verbinden Menschen und verändern die Gesellschaft, sagt ein Forscher. Ein Gegenpunkt zu Warnungen von Kritikern, die einen Abfluss des Lebens in virtuelle Welten befürchten.

Online-Netzwerke führen nach Ansicht eines Trendforschers zu einem Wertewandel: Dienste wie Facebook oder Twitter ermöglichten mehr Vernetzung und Kooperation - daher habe beispielsweise der Begriff Gemeinschaft seit 2009 an Bedeutung gewonnen, sagte Peter Wippermann bei der Konferenz Social Media Week (13. bis 17. Februar) in Hamburg. Auch die Autonomie, die moderne Technologie ermögliche, sei vielen Menschen wichtiger geworden. Der Forscher von der Folkwang-Universität Essen beruft sich auf eine Analyse von rund 500 000 Webseiten.

Das Internet und die sozialen Medien hätten zu einem Strukturwandel geführt, der auf Vernetzung und Kooperation aufbaue und durchaus auch ein Wertewandel sei, sagte Wippermann. Dies lasse sich etwa daran ablesen, dass Gemeinschaften an Bedeutung gewonnen hätten - häufig würden sie in Verbindung mit Internet-Gemeinschaften wie Facebook oder Twitter erwähnt. Der wichtigste Wert sei aber nach wie vor Freiheit.

Für die Studie hatte Wippermann mit Hilfe der Meinungsforscher von TNS-Infratest rund 500 000 Webseiten analysiert. In die Untersuchung seien Social-Media-Dienste, Online-Medien und Foren eingeflossen. Die Ergebnisse habe man mit einer vorherigen Studie aus dem Jahr 2009 verglichen. Zur Repräsentativität der Studie sagte Wippermann, Social-Media-Monitoring sei noch in den Kinderschuhen, könne aber trotzdem gesellschaftliche Trends zeigen.

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