Ende des analogen Satelliten-TV naht

Unterföhring/Berlin (dpa/tmn) - In knapp 500 Tagen, am 30. April 2012, wird das analoge Satellitenfernsehen in Deutschland abgeschaltet. Darauf hat der Betreiber des Astra-Satelliten am Mittwoch (22. Dezember) hingewiesen.

Fernsehzuschauer, die dann nicht in die Röhre schauen wollen, müssen bis zu diesem Zeitpunkt ihre Satellitenanlage auf digitalen Empfang umrüsten oder sich für einen anderen Empfangsweg wie DVB-T, digitales Kabel oder Internet-TV entscheiden.

Beim digitalen Fernsehen werden die Bild- und Tonsignale digitalisiert und vor der Übertragung komprimiert. Die Übertragung eines digitalen Programms benötigt weniger Bandbreite als analoges Fernsehen und ist weniger störungsanfällig. Durch die höhere Bandbreiteneffizienz können die Sender mehr Programme in besserer Bild- und Tonqualität übertragen.

Ähnlich wie beim terrestrischen Empfang über Antenne können Zuschauer mit Satellitenempfang dann nur noch auf digitalem Weg die gewohnten Programme empfangen. Sie benötigen dafür ein digitales Empfangsgerät, also einen Receiver.

Da viele Fernsehzuschauer nicht wissen, ob ihre Satellitenanlage bereits für die digitale Übertragung geeignet ist, haben die Sender Das Erste, ProSieben, RTL, SAT.1, ZDF und das Bayerisches Fernsehen die Videotext-Seite 198 eingerichtet. Diese Seite wird auf analogem und digitalem Weg mit unterschiedlichen Inhalten versorgt. Zuschauer, die das Signal mit einer analogen Sat-TV-Anlage empfangen, werden gebeten, auf den digitalen Sat-TV-Empfang zu wechseln. Wer bereits Satellitenfernsehen digital empfängt, erfährt auf der Seite, dass kein Handlungsbedarf besteht.

Insgesamt sind in Deutschland nach Angaben von Astra noch rund 20 Prozent der Sat-TV-Haushalte von der Umstellung betroffen, das entspricht rund 3,6 Millionen Anschlüssen. „Bei durchschnittlich zwei Geräten pro TV-Haushalt warten noch über sieben Millionen analoge Empfänger darauf, ausgetauscht zu werden.“ Täglich müssten somit rund 17 500 Digital-Receiver in den verbleibenden gut 400 Werktagen über den Ladentisch gehen.

Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer von Astra Deutschland, empfiehlt den Zuschauern mit einer analogen Sat-Anlage nicht mehr lange zu warten: „Um Engpässe in den nächsten 16 Monaten zu vermeiden, raten wir dazu, schon jetzt mit dem Umstieg zu beginnen. Der schnelle Wechsel ist einfach, da fast alle privaten Satellitenanlagen bereits digital sind und lediglich der Receiver getauscht werden muss.“ Dem Verbraucher stehe für den Umstieg eine große Bandbreite von digitalen Receivern zur Verfügung - von günstigen Einstiegsgeräten bis hin zu Top-Modellen mit Festplatte und Internetanschluss.

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