Eigene E-Mail-Adresse für immer: Domain einrichten

Berlin/Hannover (dpa/tmn) - Sie „gehört zu mir, wie der Name an der Tür“: die E-Mailadresse, in der nach dem „@“ der eigene Name folgt. Wer es gern persönlicher hätte als mit Googlemail, Yahoo et cetera, sollte zum Besitzer einer eigenen Domain werden.

Wer nicht länger von einen Freemailer abhängig sein möchte, sollte sich eine Internetdomain und damit eine eigene Mail-Adresse zulegen. Das Beantragen einer Domain und die Konfiguration seien auch mit geringen Vorkenntnissen problemlos möglich, berichtet die Zeitschrift „c't“. Zwei große Vorteile der E-Mail in Eigenregie: Man läuft nicht Gefahr, dass der Anbieter seinen Dienst von heute auf morgen einstellt. Und es lassen sich mit der eigenen Domainendung theoretisch beliebig viele E-Mail-Adressen und Postfächer nutzen - wichtig für Familien oder Unternehmen.

Am einfachsten ist es, sich beim Hoster eine reine, sogenannte Maildomain zu bestellen. Allerdings werden dann nur Mails an eine bestehende Adresse weitergeleitet. Wesentlich mehr Funktionen bietet ein sogenannter gehosteter Mailserver. Damit kann man selbst E-Mail-Konten zur Speicherung und zum Abruf von Mails einrichten. Den Angaben zufolge sind Paketangebote mit einem Speicherplatz von mindestens einem Gigabyte pro Postfach und mindestens 20 E-Mail-Adressen üblich.

Der Abruf von Mails, zum Beispiel mit Outlook oder Thunderbird, geschieht bei gehosteten Mailservern wie gewohnt per POP oder IMAP, der Versand per SMTP. Zudem ist auch ein Webmailer zum Lesen und Schreiben von Mails im Browser Bestandteil der Angebote. Gegen Aufpreis ist zum Teil auch eine Exchange-Lösung zum Verwalten von Adressen und Terminen verfügbar, die zumeist mit Outlook nutzbar sind.

Nicht bei allen Angeboten können die Nutzer der einzelnen E-Mail-Postfächer das Passwort selbst setzen oder ändern. Die Zeitschrift empfiehlt Administratoren in solchen Fällen aus Diskretions- und Datenschutzgründen, die Eingabemaske im Beisein des Nutzers zu öffnen und ihn dann das Passwort für sein E-Mail-Postfach selbst eingeben zu lassen.

Den richtigen Domainnamen zu finden ist inzwischen gar nicht mehr einfach. Selbst seltene Nachnamen sind meist schon vergeben, so dass man sich mit Kombinationen aus mehreren Namens- oder Ortsbestandteilen behelfen muss. Die Experten raten gegebenenfalls, auf .com, .org, .eu, .net, .info oder die zahllosen internationalen Länderdomains von .at (Österreich) bis .zw (Simbabwe) auszuweichen, wenn die entsprechende .de-Domain schon registriert ist. Allerdings sind die Preisunterschiede zwischen den Domains erheblich. Die Preise schwanken den Angaben zufolge zwischen weniger als 10 bis zu 250 Euro im Jahr. Webhoster und Domain-Registrar müssen übrigens nicht zwingend ein und derselbe Anbieter sein.

Nach dem Umzug sollte man alle E-Mail-Clients, auch auf Mobilgeräten, neu konfigurieren - und die alten E-Mail-Adressen keinesfalls aufgeben, sondern weiter per Sammeldienst oder Weiterleitung abfragen, damit keine Nachricht verloren geht. Ein weiterer Grund, nicht aktiv genutzte Adressen trotzdem zu behalten: Sie werden nach einer kurzen Karenzzeit oft neu vergeben.

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