Mobile Boombox : Das LG G7 ThinQ im Test
Berlin (dpa/tmn) - Künstliche Intelligenz ist momentan das große Ding bei den Smartphone-Herstellern. Auch LG will mitmischen und bringt mit seinem neuen G7 ThinQ ein Android-Spitzenmodell heraus, dessen Kameras selbst erkennen sollen, was sie ablichtet.
Im Vergleich zu anderen LG-Modellen ist das G7 geradezu schlicht. Vorne und hinten gibt es Glas, eingefasst von einem schwarzen Metallrahmen, der das 6,1 Zoll große Display (1440 zu 3120 Pixel) umschließt. Dem aktuellen Trend folgend ragen Frontkamera, Lautsprecher und Sensoren von oben ins Display hinein (Notch genannt). Im Inneren stecken der Qualcomm-Prozessor Snapdragon 845, 64 Gigabyte Speicher und vier Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM).
Links gibt es neben dem Lautstärkeregler eine Taste für den Google Assistant. Einmal Drücken öffnet den Assistenten, beim zweiten Mal wird Google Lens aktiviert. Hält man den Knopf gedrückt, lassen sich auch Pausen bei Sprachbefehlen machen. So wirklich braucht das eigentlich niemand, der Knopf lässt sich auch deaktivieren.
Installiert ist Android 8 in einer von LG angepassten Version - aber leider auch viel unnütze Bloatware, die Nutzer nur deaktivieren und nicht entfernen können. Einen Schnitzer erlaubt sich LG bei der Entsperrung via Gesichtserkennung. Die Standarderkennung lässt sich von einem ausgedruckten Foto überlisten. Nutzer müssen erst von Hand die weniger anfällige erweiterte Gesichtserkennung aktivieren. Samsung, OnePlus und andere fielen hier auch schon negativ auf.
Während etwa beim G6 und beim V30 die Kameras nicht ganz mit den Konkurrenz-Modellen mithalten konnten, soll das beim G7 ganz anders sein. Hauptknipse ist eine Dualkamera mit zwei 16-Megapixel-Sensoren, eine davon mit 71, die andere mit 107 Grad Aufnahmewinkel. Das neue Weitwinkelobjektiv soll laut LG am Bildrand weniger verzerren. Für Fotos bei wenig Licht gibt es den Modus „Superhelle Kamera“.
Neu bei LG - mit Ausnahme des V30 - ist die Unterstützung der Kamera durch künstliche Intelligenz (AI). Im AI-Kameramodus werden Bildinhalte analysiert und die Einstellungen entsprechend angepasst. Auf dem Display erscheinen dann Schlagworte der erkannten Objekte, etwa Schuhe, Landschaften, Nahaufnahme, Steine, eine Person - aber auch absurde Fehlerkennungen wie Infinity Pool, wenn man ein Foto des Kühlschrankinhalts macht. Anhand der erkannten Objekte verändert die App meist Kontrast und Farbsättigung.