Bitkom-Präsident: CeBIT ist „Davos der IT-Branche“

Berlin (dpa) - Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer hat die weltgrößte Computermesse CeBIT gegen Kritik verteidigt. „Die CeBIT ist noch immer die überragende High-Tech-Messe in der Welt“, betonte Scheer im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.

Die Veränderungen, die die Messe seit einigen Jahren durchmacht, seien vor allem dem Wandel der Branche geschuldet, sagte der Chef des IT-Branchenverbands, der die CeBIT mitveranstaltet. Bei der Messe in Hannover war die Zahl der Aussteller und Besucher in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. In diesem Jahr gibt es bei den Ausstellern einen leichten Zuwachs auf 4200 - auf dem Höhepunkt vor zehn Jahren waren es 8100.

„Unternehmen wie IBM, die früher vor allem Hardware produziert haben, bieten heute primär Dienstleistungen an. Die Messe reagiert auf solche Entwicklungen“, sagte Scheer. Neben Fachbesuchern, die etwa 80 Prozent der CeBIT-Gäste ausmachen, solle auch wieder verstärkt der „mündige Verbraucher“ auf die Messe kommen. In den vergangenen Jahren war zum Teil versucht worden, die CeBIT als „Business-Messe“ zu profilieren, was einige Privatbesucher abschreckte. Einige große Aussteller wie aus der Telekom- oder Verbraucherelektronik-Branche kommen nicht mehr nach Hannover.

Scheer argumentierte, inzwischen wollen die CeBIT-Aussteller selbst immer mehr auch direkt die Verbraucher ansprechen. Auch die Besucher hätten sich verändert. „Es wäre schlimm, wenn man stur an Althergebrachtem festhielte und nicht mitkriegte, dass sich das Umfeld geändert hat.“ Den Erfolg einer CeBIT müsse man nicht an der Zahl der Aussteller oder Besucher messen, sondern an den Aufträgen, die bei der Messe erzielt werden. Auch die Beteiligung der Politik mache den besonderen Reiz aus: „Die CeBIT ist das Davos der IT-Branche“, sagte Scheer.

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