Amazon führt virtuelle Währung „Coins“ in Deutschland ein

Luxemburg (dpa) - So richtig erfolgreich war bislang keine virtuelle Währung. Amazon probiert es derzeit mit dem „Coin“, der jetzt auch im Gegenwert von einem Cent deutschen Kindle-Fire-Nutzern zur Verfügung steht.

Gelockt wird mit Rabatten.

Der Online-Versandhändler Amazon stellt seine Währung „Coins“ nun auch deutschen Kindle-Nutzern zur Verfügung. Zum Start erhalten alle Besitzer eines Kindle Fire ein Startguthaben von 500 Coins im Wert von fünf Euro, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Mit der Währung können Nutzer des E-Book-Readers zum Beispiel Apps und Spiele kaufen. Die im Sommer bereits in den USA eingeführte Kunstwährung soll den Kunden als eine zusätzliche Möglichkeit zum Bezahlen etwa in Amazons App-Shop zur Verfügung stehen. Spiele und Apps, die mit Coins bezahlt werden, gibt Amazon mit einem Rabatt von bis zu zehn Prozent ab.

Für Entwickler von Apps sei die Bezahlung mit Coins eine weitere Möglichkeit, ihren Umsatz zu erhöhen, teilte Amazon mit. In den USA habe sich gezeigt, dass Entwickler seit dem Start der Währung bereits einen deutlichen Aufschwung erlebten. Coins stünden ihnen kostenlos zur Verfügung. Entwickler würden weiterhin ihren Anteil von 70 Prozent an den Erlösen erhalten.

Der Vorteil von künstlichen Währungen ist allerdings umstritten. Microsoft etwa hatte im August seine Währung „Points“ im Zuge eines System-Upgrades seiner Spielekonsole Xbox 360 wieder abgeschafft. Seither wird wieder in Landeswährung für Online-Inhalte und Filme aus den Shops der Plattform Xbox Live mit echtem Geld bezahlt. Branchenbeobachter begrüßten damals den Schritt, da das direkte Bezahlen einfacher und schneller gehe. Lediglich Nutzer, die keine Kreditkarte besitzen, hatten davon profitiert. Ihnen bietet Microsoft seither spezielle Guthabenkarten an.

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