Tag des deutschen Apfels Äpfel sind der Deutschen liebste Obstsorte

St. Tönis. · Für die amtierende Tönisvorster Apfelkönigin Melanie I. ist jeder Tag ein Apfeltag.

 Apfelkönigin Melanie Becker mit einem Korb Elstar, der in Deutschland am meisten verkauften Apfelsorte. Sie besuchte am Mittwoch Rudolf Steves vom St. Töniser Obsthof.

Apfelkönigin Melanie Becker mit einem Korb Elstar, der in Deutschland am meisten verkauften Apfelsorte. Sie besuchte am Mittwoch Rudolf Steves vom St. Töniser Obsthof.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Morgen ist Tag des deutschen Apfels. Seit neun Jahren widmet der Bundesverband Erzeugerorganisationen Obst in Bonn dem Apfel am 11. Januar einen eigenen Feiertag. In diesem Jahr wird der Verband 30 000 Äpfel in den Intercity-Zügen der Deutschen Bahn verteilen. Ein netter Zug, aber weit an Tönisvorst vorbei. Werbung für Äpfel muss man hier vor Ort nicht machen, schließlich gibt es mit Melanie I. eine Tönisvorster Apfelkönigin und eine Vielzahl von Obstplantagen mit Hofverkauf – wie zum Beispiel im St. Töniser Obsthof, wo man gestern die Apfelkönigin treffen konnte.

Sie startete im September 2017 mit dem Apfelfest in Vorst – und schwärmt noch heute von der tollen Stimmung auf diesem Fest. Damals hatte sie viele Hände schütteln müssen. Inzwischen hat sie viele Leute kennengelernt und vieles Interessantes gelernt. Nach außen verlief ihre Amtszeit eher ruhig, vieles habe sie im Hintergrund recherchiert, erzählte sie. Zum Beispiel, wie wichtig Bienen für den Obstanbau sind. Solche Geschichten an Kindergartenkinder oder Grundschüler zu vermitteln, sei ihr wichtig.

Am 28. April ist wieder
Apfelblütenlauf

Für Rudolf Steves steht als Nächstes der Niederrheinische Radwandertag Juni/Juli an. Dann wird der Obsthof wieder eine Stempelstation sein. Und am 28. April wird der Apfelblütenlauf wieder viele Zuschauer nach Vorst locken. Bei den Siegerehrungen der verschiedenen Läufe wird Apfelkönigin Melanie wieder aktiv werden.

 Rudolf Steves hat seinen Betrieb auf zehn Hektar reduziert. Weil er den Großmarkt nicht mehr beliefern wollte, hat er die 30 Hektar vom elterlichen Betrieb verpachtet. Die Flächen werden jetzt als Ackerland genutzt. Der St. Töniser Obsthof hat sich auf die Direktvermarktung spezialisiert. Dafür reichen die 30 000 Bäume auf zehn Hektar aus. Dabei handelt es sich aber nicht nur um Apfel- oder Birnbäume, Steves pflanzt auch Kirschen, Pflaumen und Aprikosen an, außerdem setzt er auch auf Beerenobst wie Himbeeren, Blaubeeren und Johannisbeeren. An Apfelsorten werden auf dem St. Töniser Obsthof Elstar, Wellant und Fuji verkauft, Spitzenreiter ist der Wellant, eine sehr schmackhafte Kreuzung aus Rubinette und Boskopp. Die ausgeprägte Säure und das feste Fruchtfleisch machen den Boskopp übrigens zur Lieblings-Apfelsorte der Bundeskanzlerin, wie der Erzeugerverband weiß. Lieblingssorte von Rudolf Steves ist der Wellant, den er 2006 zum ersten Mal angepflanzt hat.

Die Obstbauern haben aus dem harten Frostjahr 1984 gelernt

Mit Hagelnetzen und Berieselungsanlagen bei Frost in der Blütezeit oder Trockenheit im Sommer setzen die Obstbauern immer mehr auf einen geschützten Anbau. Man habe aus dem harten Frostjahr 1984, als ein Großteil der Ernte verloren ging, gelernt. Durch den heißen Sommer 2018 sind die Früchte im Durchschnitt fünf Millimeter kleiner, aber durch die Berieselung habe man der Hitze trotzen können. Weltweit ist die Banane die beliebteste Obstsorte, doch in Deutschland liegt der Apfel unangefochten an der Spitze.

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