Witzhelden Bürgerbus hat sich in fünf Jahren zur Erfolgsstory entwickelt

Witzhelden. · Ehrenamtler schließen in Witzhelden die Lücke im ÖPNV und sorgen dafür, dass die Menschen ohne Auto mobil sind.

 Der Bürgerbus Witzhelden ist seit März 2014 auf den Straßen von Leichlingen und Witzhelden unterwegs.

Der Bürgerbus Witzhelden ist seit März 2014 auf den Straßen von Leichlingen und Witzhelden unterwegs.

Foto: Bürgerbusverein Witzhelden

Wer nicht mobil ist oder mit der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel die Umwelt schützen möchte, hat in Witzhelden seit mittlerweile fünf Jahren eine Alternative zum eigenen Auto: Seit 31. März 2014 fährt der Bürgerbus Witzhelden (BBW) auch die Ortsteile an, die nicht vom Linienbus bedient werden können und schafft zu den anderen Buslinien eine Verbindung. Dieser Tage feiert der Verein sein kleines Jubiläum mit Vereinsmitgliedern und Mitfahrern.

Eine Fahrkarte für den
Bürgerbus kostet zwei Euro

Die ehrenamtlichen Fahrer sind jede Woche von Dienstag bis Donnerstag ab 8 und ab 14 Uhr auf Tour. Zum Markttag am Mittwoch geht die Fahrt ab acht Uhr nach Leichlingen. Wer mitfahren will, zahlt zwei Euro, eine Bonuskarte gibt es für Vielfahrer. „In fünf Betriebsjahren hat der Bürgerbus im Höhendorf zwischen den Außenortschaften Witzheldens, dem Ortskern und der Stadt Leichlingen knapp 125 000 Kilometer zurückgelegt. Dabei nahmen in dieser Zeit 7600 Fahrgäste den Kleinbus in Anspruch“, berichtet der Verein in seiner Bilanz nach einem halben
Jahrzehnt.

Der Anfang war dabei nicht ganz einfach, denn das neue Angebot musste zunächst zu den Menschen vordringen. So nutzten den Bürgerbus im ersten Betriebsjahr 2014 nur 812 Fahrgäste. 2015 waren es schon 1032 Mitfahrer, und 2018 stiegen 2148 Kunden auf diese Mitfahrgelegenheit um. „Auf die Fahrgastzahlen sind wir sehr stolz. Vor allem, wenn man bedenkt, welches kleines Einzugsgebiet unser Bürgerbusverein im Vergleich zu größeren Städten im Umkreis hat“, sagt Erich Vogel, Vorsitzender des BBW.

Der Fahrplan und die Routen wurden mehrfach angepasst

In den fünf Jahren haben sich aber nicht nur die Fahrgastzahlen verändert. Auch der Fahrplan und die Fahrtroute wurden mehrfach so angepasst, dass sie den Wünschen der Kunden besser entspricht. Neue Haltestellen wie in Flamerscheid wurden aufgenommen, andere, an denen niemand ein- oder aussteigen wollte, gestrichen. Seit 2017 fährt der kleine Bus mittwochs zweimal nach Leichlingen: Dann ist dort Wochenmarkt im Brückerfeld.

Organisiert wird alles ehrenamtlich mit Unterstützung durch Werbepartner und Sponsoren. Insbesondere Fahrdienstleiter Günter Wysocki engagiert sich nicht nur als Busfahrer, sondern managt und liefert neue Ideen, die den Bürgerbusverein voranbringen.

„Wir hatten aber auch schwere Zeiten. Anfangs hatten wir noch einige Leerfahrten. Die anderen Bürgerbusvereine hatten uns das schon aus eigener Erfahrung vorhergesagt. Nachdem aus gesundheitlichen Gründen und dem Wegzug einige Fahrer aufhören mussten, hatten wir Anfang 2017 einen kritischen Fahrermangel erreicht, der den Betrieb gefährdete“, sagt BBW-Vorstandsmitglied Stephan Specht.

Mittlerweile aber seien wieder zehn ehrenamtliche Fahrer im Einsatz und der Bürgerbus werde sehr gut
angenommen.

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