Brand im Marienhospital: Kripo ermittelt gegen 83-Jährigen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung gegen den dementen Senior. Die Station wird vermutlich mehrere Monate geschlossen bleiben. Weitere Todesopfer gab es bisher nicht.

 Einige Schwerverletzte wurden auf dem Parkplatz des Marienhospitals behandelt.

Einige Schwerverletzte wurden auf dem Parkplatz des Marienhospitals behandelt.

Foto: dpa/Sascha Rixkens

Nach dem Brand im Marienhospital in der Nacht zum Dienstag gibt es nach Angaben der Polizei erste Hinweise auf die Ursache. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 83-jährigen Patienten wegen fahrlässiger Brandstiftung. Der Rentner, der schwer an Demenz erkrankt ist, lag in dem Zimmer, wo das Feuer auch ausgebrochen ist. Bei dem Brand war ein 77 Jahre alter Patient verstorben, 19 weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt.

Der 83-Jährige befand sich zusammen mit einem weiteren Patienten in Zimmer 19 der Inneren Medizin auf der zweiten Etage des Marienhospitals. Dort war das Feuer etwa gegen 23 Uhr ausgebrochen. Ein Brandsachverständiger stellte fest, dass ein technischer Defekt als Ursache ausgeschlossen werden kann. Möglicherweise hat der 83-Jährige in seinem Bett geraucht. Befragen konnte die Kripo ihn bisher nicht. Er gehört zu den vier Patienten, die mit lebensgefährlichen Verletzungen in Spezialkrankenhäuser nach Aachen und Gelsenkirchen gebracht wurden. Wie es ihnen und den anderen 15 Verletzten geht, ist unklar. Nach Angaben der Polizei sind aber keine weiteren Todesfälle gemeldet worden.

Der 77-Jährige, der an einer Rauchvergiftung gestorben ist, lag mehrere Zimmer entfernt von dem Brandherd. Er war bereits tot, als die Feuerwehr dort eintraf. Warum der Mann nicht gerettet werden konnte, ist unklar. Wie Feuerwehrsprecher Chistopher Schuster erklärte, habe es am Anfang ein Chaos gegeben: „Uns kamen Patienten entgegen gelaufen.“ Es sei auch unklar, ob die beiden Männer, die sich in dem Brand-Zimmer befunden haben, noch selbst flüchten konnten, oder vom Personal gerettet wurden.

Wie Martin Schicht, der Pressesprecher des Verbundes Katholischer Kliniken Düsseldorf, erklärte, konnte der Regelbetrieb im Marienhospital schon am Dienstag wieder aufgenommen werden: „Dank der im Haus gelebten interdisziplinären Zusammenarbeit ist die Verlegung von Patienten und ihre Versorgung zu jeder Zeit sichergestellt.“

Im betroffenen Bettentrakt der Inneren Medizin haben inzwischen die Aufräumarbeiten begonnen. Die Schäden sind so erheblich, dass die zweite Etage vermutlich mehrere Monate nicht genutzt werden kann. Alle anderen Funktiosbereiche des Krankenhauses seien nicht betroffen.

Die Krankenhausseelsorge hat für Donnerstagnachmittag zu einer Andacht für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter eingeladen. Das gemeinsame Gebet findet um 14.30 Uhr in der Kapelle des Marienhospitals im Erdgeschoss statt.

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