Urdenbach Biologische Station baut zwei weitere Nester für Störche

Monheim. · In den Bürgeler Wiesen sowie am Rheinufer finden die Vögel im Frühjahr beste Bedingungen zum Brüten.

 In den Bürgeler Wiesen werden zwei Nester für Störche gebaut. Die Naturschützer hoffen auf Nachwuchs.

In den Bürgeler Wiesen werden zwei Nester für Störche gebaut. Die Naturschützer hoffen auf Nachwuchs.

Foto: Haus Bürgel

Wenn in diesem Jahr die Störche aus Afrika kommen und eine Pause einlegen – oder besser noch – ein Zuhause für sich und ihren Nachwuchs finden wollen, lädt die Urdenbacher Kämpe zum Bleiben ein. Seitdem im vergangenen Frühling am Althrein Weißstörche bei der Paarung beobachtet wurden, ist die Hoffnung berechtigt. Zum heimisch werden reichte es nicht, doch wenn es in Nordrhein-Westfalen inzwischen 320 Brutpaare gibt, die nächstgelegenen im Kreis Viersen und im Norden von Duisburg, weshalb sollte es Adebar in der Urdenbacher Kämpe nicht gefallen.

„Die Störche haben bei uns im Frühling und Herbst auf Dächern und an Nistkästen Halt gemacht, jetzt haben wir zwei Nist-Plattformen für sie aufgebaut, denn daran soll es nicht scheitern“, erzählt Elke Löpke, Leiterin der Biologischen Station. Zwölf Meter hoch ragen die „Storchen-Eigenheime“, Horste genannt, in den Himmel. „Sie bieten gute Brutmöglichkeiten, weil sie vor Steinmardern, Waschbären und vor Sturm geschützt sind“, sagt Loepke.

Wer Ausschau nach dem hohen Pfosten mit der Plattform hält, muss sehr genau hinsehen. Vom Rheinuferweg aus, südlich des Restaurants Altes Fischerhaus, ragt eine Nistplattform in den Himmel, die zweite ist vom Dammweg aus auf den Bürgeler Wiesen zu sehen. Dass sich Störche in Urdenbach niedergelassen haben, liegt rund 100 Jahre zurück. Mal sehen, ob Adebar die freundliche Einladung im Frühjahr annimmt. An geeigneter Nahrung dürfte es nicht scheitern.

Ein Problem, das diesen Winter auf andere gefiederte Kämpe-Bewohner zukommen wird, sagt Elke Löpke „Für Bussarde, Falken und Schleiereulen wird die Nahrung knapp, weil wir wegen des trockenen Sommer und des knüppelharten Bodens ein schlechtes Mäusejahr haben“, erklärt die Biologin.

Knüppelharter Frostboden ist inzwischen in unseren Breitengraden eher selten. Trotzdem „füttern ist immer gut“, meint Jürgen Schumann, Vogelexperte, Buchautor und Ehrenamtler in der Biologischen Station. Grundsätzlich retten ließen sich Vogelarten dadurch nicht, setzt er hinzu. Doch trotz des Klimawandels sei der Bestand bei uns stabil, betont der Naturschützer. „Amseln und Stare waren einst strenge Zugvögel, heute bleiben sie alle hier“, erklärt Schumann. Zu den „Zugereisten“, die unsere milden Winter ebenfalls schätzen, zählt er Rotmilan und Kormoran. „Und der Kolkrabe hat wieder Fuß gefasst, vor 100 Jahren war er fast ausgestorben“, setzt er hinzu. Kraniche seien spontan. „Wenn es ihnen nachts zu kalt ist, starten sie am nächsten Morgen in den Süden und sind abends schon in Spanien.“

Jürgen Schumann ist gemeinsam mit dem Vogelexperten Tobias Krause Autor des Buches „Die Vogelwelt in und um Düsseldorf“ - informativ und mit eindrucksvollen Farbfotografien. Erhältlich ist es im Buchhandel und bei Haus Bürgel.

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