Nach dem „Nein“ zur Seilbahn ist immer wieder zu hören: „Chance vertan!“ Nein, wir Wuppertaler haben keine Chance vertan, sondern uns neue Möglichkeiten für einen zukunftsorientierten und nachhaltigen ÖPNV geöffnet. Seilbahnen gibt es schon seit jeher, doch was wird uns die Zukunft bringen? Die Elektromobilität schreitet mit großen Schritten voran.

Ich möchte jetzt nicht so weit ausholen und von Schwarmmobilität sprechen, da muss noch viel getan werden. Aber ist es nicht gerade eine Aufgabe einer Universität, sich an solchen zukunftsweisenden Technologien zu beteiligen und mitzuwirken? Den Schritt nach vorne zu wagen? Wo sind da die Visionen und Ziele? Kann nicht unsere Universität an einem Gesamtkonzept für den elektrifizierten ÖPNV mitarbeiten und Vorreiter sein?

Wir haben genügend kluge Studierende und Professoren an der Universität, um auch hier wichtige Akzente zu setzen. Nicht nur für die Anbindung der Universität an die Stadt. Die Ergebnisse können dann auch für die ganze Stadt genutzt werden. Wäre es nicht ein gutes Projekt von WSW und Universität, den Pendelverkehr zwischen Universität und Hbf als „Innovationslinie“ zum Testen von Elektrobussen zu nutzen? Hier könnten verschiedene Busse und Ladesysteme getestet und deren Verbrauch am Berg und im Winter analysiert werden.

Das ist schon mit der jetzigen Technologie schnell umsetzbar, doch ein großes Ziel könnte sein, die Fahrwege zur Universität so zu gestalten, dass autonome Busse auf dieser Linie verkehren. Dann wäre die Bergische Universität eventuell die erste Uni, die autonom über den Straßenraum bedient wird. Das Fenster zur Seilbahn hat sich geschlossen, ein neues spannendes und innovatives Fenster hat sich geöffnet. Packen wir es an, eine große Chance für Wuppertal!

Antje Gennat, per Mail an die Redaktion