Zweikampf der Nippon-Zwerge

Nissan Note versus Mazda 2: Welcher Microvan hat die Nase vorn? Beide vermeiden unnötigen Luxus und sind alltagstauglich.

Wo noch vor einigen Jahren der schlichte Kleinwagen als Einstieg ins automobile Leben herhalten durfte, hat sich jetzt eine ganz eigene Wagenklasse Platz erobert: der Microvan. Auf der Stellfläche eines Kleinwagens bietet er deutlich mehr Platz für Passagiere und Gepäck. Aufgrund der Beliebtheit hat heute fast jeder einheimische und ausländische Hersteller einen Microvan im Programm - Tendenz steigend. Zwei Japaner buhlen ganz besonders um die Gunst der Kunden und stehen im Vergleich: der Nissan Note und der Mazda 2.<br />
Anspruch: Beide Modelle sind solide Fünfsitzer, die auf einer Länge von 3,90 Metern (Mazda) bzw. vier Metern kompaktkomfortables Fortkommen ermöglichen. Beim Ladevolumen hat der Nissan mit 383 Litern Standard gegenüber dem Mazda mit nur 268 Litern die Nase um einige wesentliche Liter vorn. Dabei punktet der Note zusätzlich mit dem Flexiboard-System: Ein positionierbarer Ladeboden staffelt den Kofferraum bei Bedarf in zwei geräumige Ebenen und erlaubt so etwa das Verstauen von schmutzigem Schuhwerk o. ä.

Ambiente: Kleinwagen bleibt Kleinwagen - da machen auch die Nippon-Angebote keine Ausnahme. Beide Hersteller vermeiden bei der Ausstattung unnötigen Luxus, für den in dieser Klasse kaum ein Kunde nicht notwendigerweise Geld ausgeben würde. Die Bestuhlung ist solide und bequem, die Kopf- und Beinfreiheit in beiden Modellen erwartet gut. Allerdings wirken die Sessel im Note etwas mager gepolstert. Die Cockpits sind klar geordnet, alle Bedienelemente problemlos erreichbar und ohne Kfz-technisches Fernstudium bedienbar. Die verwendeten Materialien fallen in die Kategorie "charmant und abwaschbar", ohne deswegen über die Maßen billig zu wirken. Während sich der Note knuffige Stilelemente beim kleineren Bruder Micra leiht, gönnt sich der Mazda den ganz eigenen Auftritt. Der wirkt eine Spur sportlicher. Allerdings merkt man ihm doch schon an, dass er etwas in die Jahre gekommen ist. Doch bereits Ende des Jahres rollt der neue 2er zu den Händlern, wobei sich Mazda dann allerdings auch aus dem Microvan-Segment verabschieden wird.

Antritt: Beide Modelle traten mit einem Dieselmotor zum Test an. Beim Note wurden aus 1,5 Litern Hubraum 86 PS mobilisiert. Beim Mazda waren es 68 PS aus der 1,4 Liter messenden Brennkammer. Unabhängig von der nominell höheren Leistung hat der Note vor allem wegen der seidigen Kraftentfaltung die Nase vorn. Der Selbstzünder schnurrt zügig durch alle Drehzahlbereiche und entfaltet recht leise und konstant sein Potential. Beim Mazda merkt man, dass der Diesel wohl eher eine Notlösung war, um auf dem europäischen Markt in diesem Segment mitreden zu können. Das Triebwerk ist knurriger und braucht 2 000 Touren, um mit dem Atem des Turboladers richtig zum Leben zu erwachen. Vorher ist ein langes Turboloch spürbar. Hat die Nadel des Tourenzählers aber die Marke passiert, zieht der Wagen unbeirrt seines Weges. Gleichstand erreichen beide dann aber wieder bei Abgasnorm und Konsum: Mit der Euro 4 sind die Triebwerke auf der Höhe der Zeit. Beide begnügen sich zudem mit knapp fünf Litern Verbrauch.

Analyse: Der Nissan Note macht dank des zeitgemäßeren Auftritts bei Styling und der Motorisierung dem Konkurrenten das Leben schwer. Obwohl der Mazda 2 ein schmuckes Auto mit hohem Praxiswert ist, geht der Note mit einigem Vorsprung durchs Ziel. Allerdings: Abzüge beim Motor muss der Mazda 2 nur beim Diesel hinnehmen. Der 100 PS starke Benziner passt da deutlich besser dazu.

TECHNISCHE DATEN

NISSAN NOTE:
Vierzylinder-Diesel, 1,5 Liter Hubraum, 86 PS. Drehmoment 200 Nm. Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 13 Sekunden, Spitze bei 168 km/h. Fünfgang-Schaltgetriebe; Verbrauch um die fünf Liter Diesel; ab 13 990 Euro.

MAZDA 2: Vierzylinder-Diesel, 1,4 Liter Hubraum, 68 PS, Drehmoment 160 Nm. Von 0 auf 100 km/h in 15 Sekunden, Spitze 160 km/h. Fünfgang-Schaltgetriebe; Verbrauch knapp über fünf Liter Diesel; Preis: ab 12 600 Euro. Vierzylinder-Diesel, 1,5 Liter Hubraum, 86 PS. Drehmoment 200 Nm. Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 13 Sekunden, Spitze bei 168 km/h. Fünfgang-Schaltgetriebe; Verbrauch um die fünf Liter Diesel; ab 13 990 Euro. Vierzylinder-Diesel, 1,4 Liter Hubraum, 68 PS, Drehmoment 160 Nm. Von 0 auf 100 km/h in 15 Sekunden, Spitze 160 km/h. Fünfgang-Schaltgetriebe; Verbrauch knapp über fünf Liter Diesel; Preis: ab 12 600 Euro.

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