Infiniti FX50: Mal Sumo und mal Samurai

Der FX50 ist der brachiale Angriff auf die Klasse der Premium-Geländewagen.

Düsseldorf. Es gibt wenige Dinge, die man in einem Infiniti vermisst, aber es gibt einige, an die man sich gewöhnen muss. Mit letzterem angefangen ist es vor allem der Umstand, dass man im deutschen Straßenverkehr ständig von scheinbar hypnotisierten Menschen angestarrt und bisweilen mit der Frage angesprochen wird, was das denn für ein Auto sei.

Denn: Da sei ja überhaupt keine Markenbezeichnung dran. Falsch, da ist eine Markenbezeichnung dran, nur kennt kaum jemand die Edel-Schwester von Nissan, die seit einiger Zeit um das Herz der deutschen Kunden buhlt.

Dabei gibt es kaum einen Infiniti, der so auffällt, wie der FX50. Der wuchtige Allradler mit dem langen Vorderbau und den massiven 21- Zoll-Rädern ist die in Blech gepresste Kampfansage an die Premiummarken des Geländewagensegments: Porsche Cayenne oder Range Rover. Und der Kampf wird von dem Fünf-Liter-Auto (Hubraum, wohlgemerkt) mit ziemlich scharfen Waffen gekämpft.

Die schärfste ist definitiv der Preis. Für 72 450 Euro steht ein voll ausgestattetes Modell in der Garage, bei dem die Optionsliste (Notrad für 250 Euro) fast so kurz ist wie bei manch anderem Hersteller die Serien- Ausstattung.

Die technischen Daten lassen die Qualitäten des Edel- Sumo erahnen: V-8-Motor mit 390 PS (287 kW), ein Drehmoment von 500 Nm, Sieben-Stufen-Automatik mit manuellen Schaltwippen, Allrad-Antrieb und Allrad-Lenkung, Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h. Im Fahrbetrieb beweist der Sumo dann aber eher die Qualitäten eines Samurai.

Mühelos treibt der Motor die 2,2 Tonnen binnen sechs Sekunden auf Tempo 100. Das Triebwerk setzt bei der Kraftentfaltung - ganz nach Manier des V-8-Saugmotors - tief im Keller an und hetzt den Wagen mit sonorem Grollen durch die Schaltstufen in Richtung Spitzengeschwindigkeit. Dank des Allradantriebes fließt die Kraft fast schlupflos auf den Untergrund.

Freuen können sich die Insassen, die in wahlweise beheiz- oder kühlbarem Leder lümmeln und sich den Sound einer Bose-Anlage in die Ohren drücken lassen können. Neben dem Infiniti-Händler gehört auch der Tankwart zu jenen, die den FX50 mögen. Denn bei 17 Litern Schnittverbrauch sind selbst 90 Liter Tankinhalt schneller aufgebraucht, als einem lieb sein dürfte.

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