Ford Kuga: Mit Genen aus zwei Welten

Der neue Kuga entstand in den USA. Neue Motoren machen ihn sparsamer.

Düsseldorf. Wenn sich die Amerikaner mit einem Autotypen auskennen, dann mit Geländewagen. Deshalb ist es nur vernünftig, dass Ford nach dem Focus nun auch den Kuga zum Weltauto macht und sich dabei auf die Expertise der Ingenieure in Detroit verlässt. Die bauen das Auto zwar weiterhin als Escape, weil das einer der meistverkauften Geländewagen in Amerika ist. Doch bis daraus zum Genfer Salon im März 2012 der nächste Ford Kuga wird, ändert sich an dem Allradler nicht viel mehr als der Name und die Ausstattung.

Deshalb müssen sich die Kunden in Europa auf ein etwas größeres Format einstellen. Der Wagen folgt ziemlich präzise der Detroit-Studie Vertrec und sieht deshalb deutlich wuchtiger aus. Er ist nicht mehr ganz so stark überzeichnet und hat zugunsten des Fußgängerschutzes einen Respekt einflößend hohen Bug. Innen gibt es ein neues Cockpit mit futuristischen Formen, wie man sie bereits aus Focus und Fiesta kennt, sowie spürbar mehr Platz auf allen Plätzen.

Vor allem der Kofferraum wird größer und lässt sich jetzt noch pfiffiger nutzen. Denn von einem Bewegungssensor gesteuert, schwingt er nun wie von Geisterhand auf, wenn man sich beladen mit Einkaufstüten dem Wagen von hinten nähert. Ebenfalls dem US-Einfluss geschuldet ist das moderne Infotainment- System. So bekommt der Kuga als erstes EU-Modell ein System, mit dem man kinderleicht die Synchronisation von mobilen Endgeräten wie dem Handy, dem MP3- Player vornehmen kann. Zudem erlaubt es eine nahezu vollständige Sprachsteuerung und die Vernetzung des Wagens mit seiner Umgebung.

So ganz ohne europäischen Einfluss fährt der Kuga allerdings nicht um die Welt. Denn es gibt für Europa nicht nur die beinahe obligatorischen Diesel, sondern auch bei den Benzinern haben die Kölner die Finger im Spiel. So setzt Ford weltweit auf die neue EcoBoost-Familie mit Direkteinspritzung und Turbolader, die maßgeblich am Rhein entwickelt wurde.

Neben dem 2,5 Liter großen Standardantrieb für die Amerikaner gibt es noch einen 1,6-Liter und einen 2,0- Liter, wie man ihn aus dem Focus kennt. Schon die neue Motorengeneration dürfte einen deutlichen Verbrauchsvorteil ermöglichen. Doch das ist den Entwicklern noch nicht genug. Deshalb montieren sie auf Wunsch auch noch eine Doppelkupplung. Sie haben den Luftwiderstand um zehn Prozent gesenkt und bauen eine Jalousie hinter den Kühlergrill.

Ein weiterer Schwerpunkt der Kölner Entwicklungshilfe war sicherlich die Fahrdynamik gewesen. War schon der erste Kuga eines der agilsten SUV auf Straße und Buckelpiste, soll der Nachfolger mit variablem Allradantrieb und einem so genannten Torque Vectoring System für die Querverteilung des Drehmoments weitere neue Maßstäbe setzen.

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