Ford Focus: Fit für das Golf-Duell

Der neue Focus fährt sich so dynamisch wie er aussieht. Jede Menge Hightech an Bord soll die Kompaktklasse aufmischen.

Düsseldorf. Hohe Erwartungen setzt Ford in den neuen Focus. Zwar wollen die Kölner den Golf in Deutschland gar nicht vom Thron stoßen. Doch wenn sie im April zu Preisen ab 17 850 Euro die dritte Generation an den Start bringen, dann werden sie das Segment in Europa zumindest ein bisschen aufmischen und überall sonst auf dem Globus wahrscheinlich am Konkurrenten aus Golfsburg vorbei ziehen. Denn zum ersten Mal als echtes Weltauto geplant, soll der Rheinländer in einem halben Dutzend Werken produziert und in über 120 Ländern verkauft werden.

So hat Ford nicht nur die Stärken des aktuellen Modells weiterentwickelt und das womöglich beste Fahrwerk in dieser Klasse zu bieten, das jede Kurve zum Genuss macht und trotzdem langstreckentauglich und familienfreundlich bleibt. Die Kölner haben endlich auch moderne Motoren im Angebot und obendrein mehr Assistenzsysteme zu bieten als viele andere Hersteller in ihrem Top-Modell.

Schließlich kann der neue König von Köln automatisch die Fahrspur halten, Verkehrszeichen lesen, vor Müdigkeit warnen, den Abstand zum Vordermann kontrollieren und im Stadtverkehr mit einer elektronisch gesteuerten Notbremsung Auffahrunfälle entweder vermeiden oder zumindest drastisch entschärfen.

Zu Beginn gibt es den Focus nur als Fünftürer, der etwas sportlicher als sein Vorgänger geschnitten wurde. Er ist knapp zwei Zentimeter flacher, etwas schmaler und nur wenige Millimeter länger als früher. Das lässt den Wagen nicht nur knackiger aussehen, sondern dient auch dem Gewicht: Trotz besserer Ausstattung und stabilerer Karosse wiegt der neue Focus deshalb nicht mehr als der alte.

An Platz herrscht dennoch kein Mangel: Vorn kann man bequem sitzen, selbst die Rückbank taugt auf Kurzstrecken auch für zwei Erwachsene, und der Kofferraum fasst immerhin 363 Liter. Dabei hat man auf allen Plätzen genügend Kopffreiheit und zu viert wird es auch um die Schultern nicht zu eng. Nur vorn reibt die breite Mittelkonsole lästig oft an den Knien.

Nach dem Fünftürer bringen die Kölner noch im Frühjahr eine eher sportlich als spießig gezeichnete Limousine (ab 18 350 Euro) und als wichtigstes Modell für die Europäer den Kombi. Unter der Haube geht die Modernisierung weiter:

Denn auch im Focus halten nun die ersten Eco- Boost-Motoren mit Aufladung und Direkteinspritzung Einzug, mit denen Ford mit dem TSI von VW gleich- und locker am Astra vorbeizieht: 1,6 Liter Hubraum reichen den Kölnern so für bis zu 182 PS. Daneben gibt es drei weitere Benziner mit 1,6 oder 2,0 Litern Hubraum und 105 bis 150 PS sowie vier Diesel, die bei identischem Hubraum ein Spektrum von 95 bis 163 PS abdecken.

Wo Sportler auf bis zu 340 Nm, Sprintwerte von 7,9 Sekunden und Spitzengeschwindigkeiten von 224 km/h bauen können, will Ford nun auch die Sparer locken. Schon ganz ohne Econetic-Modell gibt es eine Reihe von Varianten mit Start-Stopp-Automatik, Energierückgewinnung, Doppelkupplungsgetriebe und variablem Kühllufteinlass, die den Kölner zum Knauser machen. Der sparsamste Benziner ist mit sechs Litern zufrieden, und für den Diesel reichen 4,2 Liter.

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