Ford Fiesta econetic: Ein Knauserer und Saubermann

Der Fiesta "econetic" ist dank technischer Finessen auf Sparsamkeit getrimmt.

Düsseldorf. Auf den ersten Blick sieht dieser Fiesta aus wie jeder andere auch. Nur der kleine Schriftzug "econetic" links an der Kofferraumklappe signalisiert, dass dieser Wagen zur Flotte der Ford-Sparmobile gehört. Die "econetic" Version des Ford Fiesta wird mit einem Dieselmotor ausgestattet, der 1,6 Liter Hubraum hat und 95 PS (70 kW) anbietet. Dies ist in dieser Reihe die einzige Motorisierung, das Triebwerk gibt es auch - ohne Sparpaket - auch in anderen Ford-Modellen.

Dieser Fiesta rollt auf sehr kleinen Reifen. Die 14-Zoll-Pneus reduzieren den Abrollwiderstand. Auf das Fahrverhalten hat das keinen spürbaren Einfluss. Die Fahrdynamik bleibt sehr hoch für einen Kleinwagen, das Fahrwerk ist für diese Klasse beispielhaft austariert, sichert Komfort auf schlechten Wegen und verhindert zugleich weiches Eintauchen in schnellen, scharfen Kurven. Der Geradeauslauf bei Top- Speed (ca. 180 km/h) ist mit den Spar-Reifen tadellos.

Reduziert wurde der Luftwiderstand, denn der Wagen ist 10 Millimeter tiefer gelegt als die "normalen" Fiestas. So wird minimal Kraft respektive Sprit gespart im Kampf gegen den Luftwiderstand. Durch kleine elektronische Eingriffe ins Motormanagement wird garantiert, dass der Kraftstoff einen Tick effektiver verbrannt wird als im Serien-Diesel.

Das einzige, was man als Fahrer wirklich von den Bemühungen um Sparsamkeit optisch wahrnimmt, ist die Schaltpunktanzeige. Da empfiehlt die Elektronik dem Wagenlenker, wann der günstigste Zeitpunkt ist, um sparsamer als sonst in den nächsten Gang zu wechseln. In der Summe sind das natürlich alles sehr kleine Spar-Schritte.

So fällt dann der Unterschied zwischen dem 95-PS-Fiesta mit und ohne "econetic" auch nicht riesig aus: statt 4,1 Liter werden nur 3,7 Liter Diesel verbraucht. Freilich erreicht man diesen wunderbaren Wert in täglicher Fahrpraxis so nie. Das sind Werte, die zum Zwecke der internationalen Vergleichbarkeit der Autos auf dem Rollenprüfstand ermittelt werden.

Gut vier Liter schaffte der Testwagen. Im Rahmen der Möglichkeiten mangelte es nicht an Durchzug und Spritzigkeit. Aber um auf vier Liter zu kommen, sollte man sehr konsequent diesen Kurs steuern. Einfach drauf losfahren quittiert das Sparmobil mit um die fünf Liter und knapp darüber.

Erfreulich: Der Fiesta "econetic" ist auch ein Saubermann. Nur 98 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer entlässt er in die Luft, ein Spitzenwert, der die Kfz-Steuer drückt. Der gefahrene Knauser-Dreitürer kostet ab 15 300 Euro. Dasselbe Modell ohne Sparpaket kommt auf 15 050 Euro. Die 250 Euro mehr sind eine gute Spareinlage.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort