Dacia: Sich billig aus dem Staub machen

Der Duster räubert ordentlich im Segment der SUV - und das auch noch recht günstig.

Etwas fürs Auge und fürs Portemonnaie: der Dacia Duster.

Etwas fürs Auge und fürs Portemonnaie: der Dacia Duster.

Foto: dpa

Na bitte, es geht doch. Warum beim Facelift nicht gleich auch noch ein wenig an der DNA des Patienten schrauben, um aus einem begehrten Preisbrecher einen noch begehrteren Preisbrecher zu machen? Also wurden beim Duster die Scheinwerfer neu gestaltete, der Kühlergrill schick gemacht und an der Ausstattung gearbeitet.

Und: Es gibt einen neuen Benzinmotor, der Laune macht. Bei dem Vierzylinder handelt es sich um einen Turbobenziner mit 1,2 Liter Hubraum und 125 PS (92 kW). Das Motörchen folgt dem Downsizing-Prinzip bei Renault/ Nissan und soll muntere Fahrleistungen mit geizigem Verbrauch verbinden. Zumindest das erste Kriterium wird erfüllt. Das Triebwerk läuft seidig und auffällig leise an, kommt nach Eingreifen des Turboladers dann kraftvoll in die Gänge und ist in respektablen 10,4 Sekunden auf Tempo 100. Damit kauft der Motor selbst dem 110 PS (80 kW) starken Selbstzünder bei der Normbeschleunigung fast zwei Sekunden ab.

Am Ende ist er mit 175 km/h zwar nur um sechs km/h schneller — aber immerhin. Im Gegensatz zum 105-PS-Benziner und dem Diesel ist der Turbobenziner nur in der Frontantriebs-Version erhältlich. 4×4-Allrad bleibt den anderen Motorisierungen optional vorbehalten. Theoretisch konsumiert der Motor zwei Liter weniger als der vergleichbare Saug-Benziner, kommt den Papierwerten des Herstellers jedoch nicht wirklich nahe. Wer den Duster auf weniger als sechs Liter herunterdursten will, muss Gas und Spaß arg zügeln. Im flotten Fahrstil ist eine knappe 8 eher die Norm.

Käufer lieben den Duster wegen seines praktischen Nutzwertes. Mit maximal 1636 Litern Kofferraum ist der Wagen ein formidabler Kombi. Seine 20 Zentimeter Bodenfreiheit lassen ihn vor ausgefahrenen Wegen nicht zurückschrecken. Dem Anspruch an Komfort wird auch der Innenraum gerecht, der in dieser Preisklasse erstaunlich gut ist. Das Gestühl ist straff aufgepolstert und lässt bei normaler Sitzeinstellung allen Insassen viel Raum für Beine und Kopf.

Redlich Mühe gibt sich der Rumäne bei der Ausstattung. ESP und Seitenairbags sind jetzt Serie. Angefangen von 10.490 Euro für die Stufe Essentiel lässt sich der Duster über die Varianten Ice, Lauréate und Prestige (maximal 18.490 Euro) zu einem schicken, umfangreich bestückten Fahrzeug aufrüsten, bei dem selbst ein Navigations-Mediasystem nur 180 Euro kostet. raw

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort