Audi A3: Abgespeckter Bestseller

Der neue A3 ist fast 80 Kilo leichter als sein Vorgänger. Verkauf startet im August.

Düsseldorf. Ungewöhnlich lange war der Audi A3 im Markt. Neun Jahre sind dieser Fahrzeugklasse ein biblisches Alter. Dennoch hat das Ingolstädter Kompaktmodell so gut wie nichts von seiner Attraktivität eingebüßt. Nun stand der Nachfolger auf dem Genfer Automobilsalon.

Der späte Modellwechsel hat seinen Grund. „Wir wollten neben dem modularen Querbaukasten auch die derzeit modernste Stufe bei der Elektronik und dem Infotainment integrieren“, erklärt Projektleiter Frank Herrmann.

Der A3 verfügt als erster Audi überhaupt über eine Chiptechnologie, die steckbar und damit update- fähig ist. Die Rechnereinheit sitzt nicht mehr zentral hinter der Mittelkonsole, sondern separat im Handschuhfach. Diese Lage erlaubte es den Designern zudem, den Armaturenträger horizontaler anzulegen und ihn dadurch leichter und luftiger wirken zu lassen.

Auch äußerlich steht der neue A3 besser proportioniert auf seinen Rädern und vermittelt vor allem eines: Präzision, obgleich mit 4,24 Metern genauso lang wie sein Vorgänger. Auffällig nicht nur sein reduziertes, klares Design, sondern auch die extrem engen Biege-Radien im Blech - bislang einmalig im Karosseriebau.

Der Radstand wuchs um 23 Millimeter, was in erster Linie den Fondgästen zugute kommt. Eine erste Sitzprobe zeigt: Bis zu einer Körpergröße von 1,80 Meter stoßen weder die Knie gegen die Lehnen, noch der Kopf gegen die Decke. Das Kofferraumvolumen hat sich geringfügig auf 365 Liter erhöht. Serienmäßig verfügt der A3 über einen verstellbaren Ladeboden.

Stolz sind die Entwickler in ihrer Paradedisziplin Leichtbau. Um immerhin 80 Kilogramm haben die Ingolstädter den A3 abgespeckt, der in der Basis jetzt 1 185 Kilogramm wiegt. Unter anderem bestehen Haube, Kotflügel und diverse Achskomponenten aus Aluminium.

Nach dem A6 ist der A3 Audis zweites Modell, bei dem Audi die Gewichtsspirale erfolgreich umgedreht hat. Geringeres Gewicht bedeutet bei gleichstarker Motorisierung mehr Agilität und weniger Verbrauch. Genaue Werte verrät Audi noch nicht, da bis zur Markteinführung im August noch weitere Test gefahren werden müssen.

Nur so viel: Mit dem 1,6- Liter-TDI 77 kW/105 PS soll der A3 auf einen CO2-Ausstoß von 99 g/km (3,8 l/100 km) kommen, und dies ohne Spezial-Sparpaket. Zum Verkaufsstart stehen vorerst die beiden Benziner 1.4- und 1.8-TFSI (90 kW/122 PS und 125 kW/170 PS) sowie ein 2.0-TDI-Diesel mit zirka 110kW/150 PS zur Auswahl.

Der 1,4-Liter mit Zylinderabschaltung (103 kW/140 PS) folgt noch Ende des Jahres, ebenso der kleine Vierzylinder 1.2-TFSI mit 55 kW/105 PS. Sogar ein Dreizylinder- Diesel ist im Gespräch. Als gesetzt gilt dagegen im kommenden Jahr ein A3 mit Erdgasantrieb. Geplant ist eine Turboversion mit etwa 118 kW/160 PS. Es wäre der erste Versuch, Erdgas in der Premiumklasse zu etablieren.

Da die Sportback-Variante bislang den Löwenanteil des A3-Absatzes bestritten hat, wird Audi schon kurz nach dem Debüt des Zweitürers die viertürige Version nachschieben. Radstand und Länge sollen angeblich geringfügig wachsen. Im nächsten Jahr erweitert Audi erstmals die A3-Baureihe um ein Derivat mit Stufenheck. Dass Design soll so attraktiv sein, dass das Modell auch in Deutschland gut ankommen wird. Preislich startet der neue A3 als 1.2 TFSI bei 21 600 Euro.

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