Displays statt Rundinstrumente : So sehen die neuen Bediensysteme im Auto aus
Stuttgart (dpa/tmn) - Digitale Tachos in Autos sind nicht neu. Doch erst mit schnelleren LCD-Monitoren zog vor ein paar Jahren die Anzeigentechnik in mehr Fahrzeuge ein. Mittlerweile zählen Displays zum guten Ton der Oberklasse - und bald kommen sie auch bei bezahlbaren Kompaktwagen zum Einsatz.
Die digitalen Alleskönner zeigen mehr als Geschwindigkeit, Motordrehzahl und Reichweite an. Sie geben Infos etwa über Wetter, Strecke, Verkehr, Musik und Telefon.
„Digitale Anzeigen machen Autofahren sicherer, denn 90 Prozent aller Sinneseindrücke nehmen Menschen über ihre Augen wahr“, sagt Sajjad Khan von Mercedes. Die Stuttgarter verzichten in der neuen A-Klasse auf analoge Anzeigen. Ab Anfang Sommer schauen Insassen auf zwei nebeneinander liegende 7-Zoll-Monitore. Optional gibt es ein bis zwei rund 10 Zoll große Displays. Die bieten verschiedene Anzeigemodi und lassen sich je nach Ausstattung selbst konfigurieren.
Wichtig seien nicht nur die Größe des Displays und die unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten, sondern vor allem die Reaktionsfähigkeit. „Kein Benutzer will heute Sekunden auf eine Antwort warten, die muss in Echtzeit kommen“, sagt Khan. Das gelte für die Berührung, den optischen Aufbau der Karte sowie für die natürliche Sprachsteuerung.
Beim neuen chinesischen Hersteller Byton besteht das Cockpit einer Studie aus einem 1,25 Meter breiten und 25 Zentimeter hohen Monitor. Es lässt sich per Berührung, aber auch über Gesten, Gesichtserkennung und die Stimme bedienen. Ein zusätzlicher Tablet-Computer in der Mitte des Lenkrads gibt Infos über Geschwindigkeit und Zustand des Autos. „Der Monitor lässt sich individuell bespielen und in drei Bereiche einteilen“, sagt Henrik Wenders von Byton. Videofilme, Navi-Infos oder ein Gesundheitsprogramm erscheinen im Display.
Zulieferer wie Continental, Bosch, Faurecia, Valeo oder ZF entwickeln eigene Systeme. Bosch setzt auf zwei digitale Cockpits, die sich per Berührung oder Sprache steuern lassen. Der Touchscreen hat eine haptische Rückmeldung, 3D-Elemente am Displayrand lassen sich wie Schieberegler bedienen, Knöpfe werden so überflüssig.