So rollt der Sommerurlaub sicher an

Gut verschnürt und ausgeschlafen: Experten geben Tipps für die Fahrt in den Urlaub.

 Die Landesverkehrswacht legt bei ihrer Aufklärung dieses Jahr den Fokus auf Warnwesten. Sind die nicht im Auto, kostet das 15 Euro. Archiv

Die Landesverkehrswacht legt bei ihrer Aufklärung dieses Jahr den Fokus auf Warnwesten. Sind die nicht im Auto, kostet das 15 Euro. Archiv

Foto: Christin Klose

Düsseldorf. Beim Aktionstag gegen Ferienunfälle ließ sich Innenminister Herbert Reul (CDU) gestern in der Düsseldorfer Innenstadt neben den Passanten selbst zeigen, wie das Gepäck im Kofferraum mit Gurten gesichert werden kann, um bei einem Zusammenprall nicht am Hinterkopf des Fahrers zu landen. Die entsprechenden Ösen gebe es im Kofferraum eines jeden modernen Kombi, erklärt ein Polizist. Auch bei einem Alle-Jahre-wieder-Thema wie dem Reiseverkehr ist eben doch nicht alles gesagt — das zeigen die alle Jahre wieder hohen Verunglücktenzahlen.

Warnweste: „Das ist uns ein besonderes Anliegen in diesem Jahr“, erklärte Klaus Voussem, Vizepräsident der Landesverkehrswacht, bei dem Aktionstag. Warnwesten sollten in jedem Auto greifbar sein — also nicht im Kofferraum verstaut. „Auf dem Seitenstreifen ist es lebensgefährlich“, bekräftigt Rüdiger Wollramm vom Verkehrsreferat im Innenministerium. Was viele Autofahrer wohl nicht wissen: Ist keine Warnweste an Bord, kostet das sogar. 15 Euro Bußgeld sind dann fällig.

„Autogewöhnung“: Siegfried Brockmann von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) benennt ein Paradox: Immer mehr Menschen verzichten im Alltag aufs Auto, steigen auf ÖPNV und Rad um — fahren dann im Urlaub aber gleich eine extralange Strecke mit dem PKW. Man solle sich Zeit nehmen, um sich am Steuer wieder zurechtzufinden, rät er. Und das gelte insbesondere, wenn man im Urlaub plötzlich einen Wohnwagen ankoppele oder gar ein Wohnmobil miete. Also: Langsamer starten und sich mit den Fahreigenschaften vertraut machen.

Sekundenschlaf: Wer müde ist, fährt ran — klingt banal, aber damit ist zum großen Thema Müdigkeit am Steuer noch lange nicht alles kundgetan. Laut dem Düsseldorfer Versicherer Ergo geschehen 20 Prozent der Unfälle aus diesem Grund und diese Zahl steige aktuell sogar an. Keineswegs nur nachts, sondern um 14 Uhr nachmittags — die Zeit des biologischen Tiefs. Laut Deutscher Krankenversicherung (DKV) merken Menschen zwar, wenn sie müde, nicht aber dass sie tatsächlich kurz vor dem Einschlafen sind. Häufiges Blinzeln, Gähnen, ein Schleier vor den Augen seien deutliche Warnzeichen.

Kinder und Tiere: Ja, die Kleinen und die Pelzigen werden nur ungern im Auto festgeschnallt. Dennoch warnt Experte Rüdiger Wollramm davor, etwa das Kind auf der Rückbank liegend schlafen zu lassen: „Es wird bei einer Vollbremsung zum Geschoss. Gleiches gilt übrigens für Tier im Fahrzeug.“ Und es gebe heute gute Kindersitze, die über eine Liegefunktion verfügen.

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