Neuwagenkauf im Netz zögerlich - Anstieg erwartet

Duisburg/Frankfurt (dpa) - Neuwagenkäufer in Deutschland halten sich beim Erwerb eines Neuwagens via Internet noch immer zurück. Auf niedrigem Niveau wächst die Zahl aber stark, wie aus einer Studie hervorgeht.

Nach einer Studie des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 35 000 Neuwagen über Internetvermittler verkauft. „Gegenüber dem Jahr 2010 ist das ein Zuwachs von 10 000 Neuwagen oder 40 Prozent“, berichtete das Institut am Donnerstag (5. Januar).

Während der Gebrauchtwagenmarkt bereits zu 95 Prozent von Online-Portalen abgedeckt werde, hätten damit 2011 aber nur 3 Prozent aller Privatkunden ihr neues Auto im Internet gekauft. Dieser Anteil werde sich aber bis 2015 auf sieben Prozent mehr als verdoppeln, sagte CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer voraus: „Der Internetvertrieb für Neuwagen wird sich über die nächsten Jahre weiter entwickeln und nach unserer Prognose werden im Jahr 2015 etwa 100 000 Neuwagen über diesen neuen - bisher von den Autobauern wenig gewollten - Vertriebskanal verkauft.“

Der CAR-Direktor begründete die Prognose vor allem mit den kräftigen Rabatten bei Online-Portalen. Denn der klassische Autohandel sei kosten- und personalintensiv: „Pro verkauftem Neuwagen fallen üblicherweise knapp 10 Prozent des Verkaufspreises als Kosten beim Autohaus an.“ Bei 3,17 Millionen verkauften Neuwagen seien in Deutschland jährlich 7,9 Milliarden Euro Kosten im Autohausvertrieb von Neuwagen. Bei Internetvermittlern liegen die Vertriebskosten den Angaben zufolge mehr als 50 Prozent niedriger: „Die Kostenvorteile werden an den Käufer weitergegeben.“ Daher seien derzeit Preisvorteile beim Kauf über Internetvermittler von bis zu 7 Prozent gegenüber dem stationären Handel möglich.

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